Der FAIRWANDLER-Preis ging an drei junge sozialunternehmerische Initiativen.
Die Karl Kübel Stiftung hat Philipp Lahm den Karl Kübel Preis verliehen. Sie würdigt damit das außergewöhnliche Engagement des erfolgreichen deutschen Fußballnationalspielers für benachteiligte Kinder und Jugendliche. Darüber hinaus zeichnete die Stiftung drei junge sozialunternehmerische Initiativen mit dem FAIRWANDLER-Preis aus.
Die gemeinsame Vergabe der beiden Preise im Musiktheater Rex in Bensheim am 13. September 2024 war eine Premiere, bei der deutlich wurde, wie sehr Werte und Haltung einen Menschen bewegen können, sich für eine bessere Welt einzusetzen.
Und das bereits in jungen Jahren! Philipp Lahm gründete schon mit 24 Jahren seine gleichnamige Stiftung, um benachteiligte Kinder und Jugendliche in Deutschland und Südafrika in den Bereichen Bildung, Sport und Gesundheit zu fördern. Eine Reise nach Südafrika im Jahr 2007, auf der er sich vor der Weltmeisterschaft 2010 ein Bild von dem Land machen wollte, war Anstoß für sein soziales Engagement. In den Townships von Südafrika sah Philipp Lahm zahlreiche Kinder und Jugendliche, die in großer Armut aufwachsen, aber auch das Potenzial, das in ihnen steckt. Diese Begegnungen und die Arbeit lokaler Organisationen, die diese Potenziale fördern, weckten in ihm den Wunsch, benachteiligten jungen Menschen neue Chancen zu eröffnen und andere zu bewegen, ihn dabei zu unterstützen.
„Diese Haltung ehrt Sie. Sie haben nicht weg-, sondern hingeschaut und überlegt, wie Sie benachteiligte Menschen unterstützen können. Mit Ihrer Stiftung eröffnen Sie vielen Kindern und Jugendlichen Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben“, sagte Matthias Wilkes, Stiftungsratsvorsitzender der Karl Kübel Stiftung.
In ihren Projekten vermittelt die Philipp Lahm Stiftung Werte wie Fairness, Verantwortung und Toleranz. Werte, die auch der Karl Kübel Stiftung wichtig sind. Eine weitere Gemeinsamkeit: Beide Stiftungen stärken benachteiligte Kinder und Jugendliche, damit sie ihre Persönlichkeit und Talente entfalten und ein selbstbestimmtes Leben führen können.
„Der Karl Kübel Preis ist eine besondere Anerkennung – für mich, meine Stiftung, mein Stiftungsteam und die Arbeit, die wir seit 2007 leisten. Diese Auszeichnung hat einen hohen Stellenwert, da sie das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt stellt. Das Thema liegt mir persönlich sehr am Herzen. Mit meiner Stiftung möchten wir jungen Menschen Perspektiven bieten, und der Karl Kübel Preis zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so Philipp Lahm. Das Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro fließt in Projekte seiner Stiftung, in denen durch Bildung und Sport alle Kinder und Jugendlichen die gleichen Chancen erhalten.
Junge Menschen, die u.a. inspiriert durch Auslandserfahrungen wie Philipp Lahm Erfahrungen machen, die sie nicht mehr loslassen und zum Handeln motivieren, hat die Karl Kübel Stiftung mit ihrem FAIRWANDLER-Preis im Blick. Der Preis bestärkt junge Gründer*innen, die gesellschaftlichen Wandel in Deutschland langfristig als Social Entrepreneurship voranbringen wollen. Die Botschaft der Preisträger*innen: Gutes tun und damit Geld verdienen, das ist möglich
Prämiert wurden: Das Team der einsmehr gGmbH, das Menschen mit geistiger
Beeinträchtigung in Augsburg die Möglichkeit bietet, sich in einem Jahr als Hotelpraktiker*in zu qualifizieren. Die Jury lobte das Ausbildungskonzept, das zwei dringende gesellschaftliche Bedarfe zusammenbringt: den Fachkräftemangel und die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Darüber hinaus ist das Konzept auf andere Städte und Berufszweige übertragbar.
„Bin ich bi?“, „Ab wann ist Sex haben okay?“ Solche Fragen von Jugendlichen greifen die Gründer*innen des Kölner Instituts für sexuelle Selbstbestimmung (KISS e.V.) auf. Sie erhielten den FAIRWANDLER-Preis, weil sie mit ihren Workshops einen dringenden Bedarf an Schulen und anderen Einrichtungen decken. Sie statten Pädagog*innen mit Material und Wissen aus, damit sie Schüler*innen in Fragen der sexuellen Selbstbestimmung kompetent begleiten können. Die Jury sah viel unternehmerisches Potenzial in dieser Dienstleistung und dem inklusiven Ansatz.
Preisträger Nr. 3, der Berliner Verein Sonay soziales Leben, bringt Senior*innen und Jugendliche zusammen, damit sie sich gegenseitig unterstützen. Bei Sonay finden Senior*innen einen Ort, an dem sie ihr Wissen, z.B. über ihren Beruf, an Jugendliche weitergeben können. Umgekehrt geben die jungen Menschen ihre Erfahrungen über Smartphones und Computer an die Älteren weiter. Das generationenübergreifende Konzept hat eine starke gesellschaftliche Signalwirkung und ist für Kommunen und Unternehmen interessant, urteilte die Jury.
Neben einem Preisgeld von je 3.000 Euro erhalten die FAIRWANDLER-Preisträger*innen die Möglichkeit, am einjährigen FAIRWANDLER-Programm teilzunehmen. Es unterstützt die ausgezeichneten Teams, ihr gesellschaftliches Engagement und ihre persönlichen Ziele in ihrem unternehmerischen Handeln zu verbinden.
Bei der Podiumsdiskussion mit den Preisträgern Philipp Lahm, Jonas Deußer (Sonay) und Margot Refle, Vorständin der Karl Kübel Stiftung, wurde die Verbindung zwischen dem Karl Kübel Preis und dem FAIRWANDLER-Preis besonders deutlich. Refle erinnerte an das Leitmotiv des Stifters Karl Kübel (1909-2006): Womit kann ich dienen? „Diese Haltung hat Karl Kübel ein Leben lang geprägt und letztlich zur Gründung der Stiftung geführt. Auch heute noch bestimmt diese Haltung die Arbeit der Karl Kübel Stiftung. Ausgehend von den Bedarfen benachteiligter Kinder und Familien konzipieren wir Projekte und setzen sie um“, so Refle. Genauso bedarfsorientiert gehen auch die FAIRWANDLER-Preisträger*innen in ihren Projekten vor und zeigen Verantwortungsbewusstsein für gesellschaftliche Belange. Sie setzen sich wie die Karl Kübel Stiftung für Teilhabe und ein selbstbestimmtes Leben ein. Davon profitieren letztlich alle!
Die Preisverleihung wurde unterstützt von:
Der Karl Kübel Preis wurde 1990 zum ersten Mal vergeben, insgesamt 15 Mal an Initiativen aus dem Bereich Kind und Familie. Seit 2015 zeichnet die Karl Kübel Stiftung mit dem Preis prominente Persönlichkeiten für ihr überdurchschnittlich hohes Engagement für Kinder und Familien aus.
2023 haben wir die Kinderbuchautorin Cornelia Funke ausgezeichnet
2021/2022 ging der Preis an Friedensnobelpreisträger Prof. Muhammad Yunus.
2020 wurde der Unternehmer Dietmar Hopp ausgezeichnet.
2019 erhielt Königin Silvia von Schweden den Karl Kübel Preis.
2018 haben wir den Karl Kübel Preis an den Ex-Fußballnationalspieler Gerald Asamoah verliehen.
2017 ging der Preis an die Schauspielerin und Ärztin Dr. Maria Furtwängler.
2016 wurde der Sänger Peter Maffay ausgezeichnet.
2015 erhielt der Journalist Ulrich Wickert den Preis.
Nicole Bärenstrauch
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E-Mail: n.baerenstrauch@kkstiftung.de