Dietmar Heeg Medienpreis ging an ein TV-Team und einen Journalisten

Der Preis wurde bereits zum zehnten Mal vergeben.

Die Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie verlieh heute den Dietmar Heeg Medienpreis an den Journalisten Johannes Teschner und den Regisseur Sascha Gröhl und sein Team. Die Auszeichnung erfolgte im Rahmen der Karl Kübel Preisverleihung an Düzen Tekkal und ihre Familie im Musiktheater Rex in Bensheim. Die beiden Beiträge zum Thema „Familie zählt – weil Chancen dort beginnen!“ zeigen in beeindruckender Weise wie prägend Erfahrungen in der Familie sind, wie vielfältig Familie ist und welche Chancen Familie bietet.

In seinem Artikel „Von Schlägen und Liebe“ erzählt Geo-Redakteur Johannes Teschner mit großer Empathie die Geschichten zweier Familien und verwebt sie mit historisch verankerten Vorstellungen von strenger Erziehung in der Kaiserzeit bis hin zu den antiautoritären Experimenten der Nachkriegszeit. All das zeigt: Erziehung ist nie neutral, sondern auch immer ein Spiegel der Gesellschaft. Die Geschichten berichten z.B. von Prügelstrafen, aber auch von dem Wunsch, mit diesen Mustern zu brechen, die eigene Elternrolle zu hinterfragen und neue, bindungsorientierte und gewaltfreie Wege zu gehen. „Dieser Beitrag ist bewegend, klug erzählt und gesellschaftlich hochrelevant“, sagte Laudator Marc Wilhelm. Mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld von 3.000 Euro verbunden.

Welche Rolle Familie im Kontext der Pflegekrise und der Inklusion von Menschen mit Behinderungen auf dem Arbeitsmarkt einnimmt, zeigen Regisseur und Produzent Sascha Gröhl und sein Team eindrucksvoll in der vierteiligen VOX-TV-Dokumentation „Herbstresidenz“. In der Serie begleiten TV-Koch Tim Mälzer und Schauspieler André Dietz zehn junge Menschen mit Behinderung in ein Altenpflegeheim an der Mosel, um das Pflegepersonal zu entlasten und eine Qualifizierung zum Alltagshelfer zu absolvieren. Gemeinsam bringen sie frischen Wind in das Pflegeheim und stellen den Alltag der Senior*innen auf den Kopf.

Der Beitrag ist „ganz großes Kino“, so Laudatorin Dr. Kerstin Humberg. Warum? Weil die Zuschauer*innen Familie in all ihrer Vielfalt erleben. Die Eltern der Azubis kommen genauso zu Wort, wie die Kinder der Senior*innen. Dabei thematisieren sie Überforderung, Schuldgefühle und Angst. Berührender noch ist der Zusammen-halt, der sich zwischen den Azubis und Heimbewohner*innen entwickelt. Humberg: „Das alles dokumentieren Sascha Gröhl und sein Team in beeindruckenden Bildern. Die Protagonisten sprechen für sich und zeigen, wie eine neue Qualität der Altenpflege entstehen kann, wenn wir kreative Lösungen zulassen.“ Der Beitrag wurde mit 5.000 Euro prämiert.

Der Medienpreis ist nach dem 2015 verstorbenen Pfarrer, Journalisten und Stiftungsratsmitglied Dietmar Heeg benannt, dem es ein großes Anliegen war, familienrelevante Themen einem breiten Publikum zu vermitteln. In diesem Jahr wurde der 10. Dietmar Heeg Medienpreis verliehen.

Die Jury

Über die Vergabe der Preise entscheidet eine Fachjury bestehend aus fünf Journalistinnen und Journalisten. Mitglieder der Jury sind:

  • Manka Heise, Chefreporterin für Stern/RTL
  • Dr. Kerstin Humberg, stellvertretende Stiftungsratsvorsitzende der Karl Kübel Stiftung und freie Journalistin
  • Anke Makosso Makosso, Social Media Redakteurin G+J Women, People & Family Digital 
  • Karl-Heinz Schlitt, ehemaliger Chefredakteur Bergsträßer Anzeiger
  • Marc Wilhelm, Leiter Redaktion Südhessen, HIT RADIO FFH
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