In Zweier-Teams geht´s zum Lernen ins Ausland

Auf eine spannende Zeit mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen können sich die 18 jungen Frauen und Männer freuen, die die Karl Kübel Stiftung am Freitag (2. August) feierlich entsendete. Die 18- bis 25-Jährigen werden ab Mitte August acht Monate einen weltwärts-Freiwilligendienst in Indien und auf den Philippinen absolvieren. 

„Das wird ein prägendes Jahr für Euch“, sagte Matthias Wilkes vor rund 90 Gästen bei der Entsendefeier im Europäischen Jugendzentrum in Reichelsheim. Der Freiwilligendienst sei eine große Herausforderung für jeden Einzelnen. Er fördere auch Toleranz und das Verständnis für andere Menschen und Perspektiven. Das sei in der heutigen Zeit wichtiger denn je, so Wilkes, der in einer Doppelfunktion vor Ort war: als Stiftungsratsvorsitzender der Karl Kübel Stiftung und als Vater einer Freiwilligen. Seine Tochter Franziska wird nach Indien gehen. Die 18-Jährige findet: „Das ist eine spannende Herausforderung und eine Chance, viel für sich selbst zu lernen, selbstständiger zu werden und seinen Horizont zu erweitern.“ 

Dr. Kirsten Sames, die das weltwärts-Programm bei unserer Stiftung betreut, unterstrich den Lerncharakter des Einsatzes: „Hauptziel ist es, etwas zu lernen und mitzunehmen. Ihr geht nicht als Helfer, aber Ihr könnt unterstützen, wo immer Ihr könnt.“ 

Neue Perspektiven und eine andere Kultur kennenlernen und in den Alltag der Menschen eintauchen, darauf freuen sich die Freiwilligen schon sehr. „Ich wollte nach dem Abi nicht gleich studieren, auch nicht einfach nur Spaß haben, sondern etwas Sinnvolles machen“, begründet Fabian Winkler aus Bensheim seine Wahl für den Freiwilligendienst. Der 18-Jährige hat sich für Indien als Einsatzland entschieden, „weil es ein sehr interessantes Land aufgrund seiner Geschichte ist, es hat die größte Bevölkerung weltweit und ist ein kommender Wirtschaftsriese.“ 

Gemeinsam mit seinem Tandempartner Lennart Scherer aus Darmstadt wird Fabian sich bei der Hope Foundation einbringen, wo sie z.B. Kindern Nachhilfe geben und Freizeitaktivitäten anbieten. Dass die Freiwilligen jeweils im Team entsendet werden, finden die beiden gut. Lennart: „Dann kann man sich austauschen, weil man ähnlichen Herausforderungen gegenübersteht.“ 

Bei der feierlichen Entsendung erhielten die zwei und alle anderen Freiwilligen ein kleines „Care-Paket“ mit Fächer, Tütensuppe, Tee und anderen nützlichen Dingen. Anschließend zeigten die 18 Freiwilligen, was sie noch während ihres ersten Vorbereitungsseminars gelernt hatten: einen Bollywood-Tanz. Den hatten sie mit Hilfe einer Rückkehrerin einstudiert. Eine gelungene Überraschung, die bei den Gästen super ankam und mit viel Applaus belohnt wurde. 

Mit dem aktuellen Jahrgang sind es bereits 237 Freiwillige, die mit der Karl Kübel Stiftung „weltwärts“ gegangen sind bzw. gehen. Unsere Stiftung beteiligt sich seit dem Start des Freiwilligenprogramms der Bundesregierung im Jahr 2008 daran, um den interkulturellen Austausch und den Dialog mit Partnerorganisationen auf Augenhöhe zu fördern. 

Das weltwärts-Team der Stiftung begleitet die Freiwilligen intensiv von der Vorbereitung bis zur Rückkehr und unterstützt sie dabei, sich nach ihrem Einsatz mit entwicklungspolitischen Themen zu engagieren. Das Nord-Süd weltwärts-Programm ist seit 2015 mit dem Quifd-Qualitätssiegel ausgezeichnet. Es steht für einen hohen Qualitätsstandard, Transparenz und Vergleichbarkeit. Erstmals wurde dieses Jahr auch das Süd-Nord-Programm der Stiftung zertifiziert. Angelika Münz von der Quifd-Agentur überreichte während der Feier das Zertifikat und lobte die gute Arbeit des weltwärts-Teams: „Sie haben das Programm in hervorragender Weise weiterentwickelt.“ 

Wer sich näher über weltwärts-Programm informieren möchte, findet hier auf Homepage weitere Informationen zu dem Freiwillgendienst.