„Ich habe so viel für mich persönlich gelernt“

Jennifer absolviert seit September vergangenen Jahres ihren Freiwilligendienst an der Bergstraße und merkt, wie sehr sie bereits daran gewachsen ist.

Die 27-jährige ist eine unserer ersten philippinischen Süd-Nord-Freiwilligen. Gemeinsam mit fünf weiteren jungen Menschen ist sie über das weltwärts-Programm für einen achtmonatigen sozialen Dienst nach Deutschland gekommen. „Ich habe mich für weltwärts beworben, weil ich in eine neue Kultur eintauchen und gleichzeitig einen Beitrag zur Gemeinschaft leisten wollte“, so die Filipina.

Seit einem halben Jahr geht sie täglich in den Evangelischen Laurentius Kindergarten in Seeheim-Jugenheim und unterstützt die Erzieher*innen in ihrem pädagogischen Alltag. „Ich verbringe viel Zeit mit den Kindern“, so Jennifer, „ich spiele, singe und tanze mit ihnen oder wir schauen gemeinsam Bücher an.“ Sie lacht: „Die Kinder bringen mir die deutschen Wörter bei." Die Sprache empfindet sie als die größte Herausforderung ihres Aufenthaltes, auch wenn sie zu Beginn drei Monate Deutschunterricht hatte.

Unterschiede zwischen den Kulturen

Besonders überrascht sie, dass in den Kindergärten in Deutschland so viel Wert auf die persönliche Entwicklung der Kinder gelegt wird: „Das ist ein deutlicher Unterschied zu den Kindergärten auf den Philippinen. Dort bringen wir den Kindern Lesen, Schreiben und Zählen bei. In Deutschland ist das anders“, sagt Jennifer, „hier werden die Kinder viel stärker in ihren sozialen Kompetenzen gefördert. Mich beeindruckt zu sehen, wie viel die Kinder allein durch das Spielen lernen, wie es ihre Motorik, ihre Sprache und den Umgang mit anderen Menschen fördert.“

Der tägliche Einsatz in einer neuen Lebenswelt animiert die junge Frau ihre Sprachkenntnisse auszubauen und sich persönlich weiterzuentwickeln. „Was ich von der Arbeit in einem multikulturellen Umfeld mitnehme, ist die Fähigkeit, mich so klar und direkt wie möglich auszudrücken und mich mehr durchzusetzen“, erzählt Jennifer.

Auch mit ihrer deutschen Gastfamilie hat sie großes Glück. Die Familie mit zwei Kindern ermutigt sie, an verschiedenen Aktivitäten teilzunehmen. Jennifer machte bereits eine Schlittenfahrt, war im Theater und besuchte einen Afro-Tanzworkshop. Die Filipina ist glücklich: „Sie stellen mich ihrer Familie vor und nehmen mich zu Familienfesten und Ausflügen mit. Sie haben mir hier nicht nur ein warmes Zuhause, sondern auch eine Familie gegeben.“

Erfahrung bringt persönliches Wachstum

Gemeinsam mit einer anderen Freiwilligen nutzt sie ihre Freizeit, um möglichst viel von Deutschland und Europa zu sehen. „Wir waren bereits in Paris, Florenz, Prag und Rom", erzählt die Filipina begeistert. In Hessen besuchten sie verschiedene Museen und machten gemeinsam mit allen weltwärts-Freiwilligen einen Ausflug auf den Marburger Weihnachtsmarkt.

Für die junge Frau ist der weltwärts-Aufenthalt an der Bergstraße eine persönliche Bereicherung: „Es gibt so viele Dinge, die ich durch dieses Programm gelernt und erlebt habe“, resümiert sie. „Auf persönlicher Ebene habe ich das Gefühl, dass ich durch diese Erfahrung so sehr gewachsen bin, dass ich jetzt selbstbewusster sein kann und mir gleichzeitig bewusster darüber bin, was in der Welt vor sich geht, in der ich lebe.“ Ihren Freunden und jüngeren Geschwistern zu Hause hat sie bereits empfohlen, auch am weltwärts-Programm teilzunehmen.

Unsere Referentinnen Dr. Kirsten Sames und Monika Gerz betreuen Jennifer und die anderen Freiwilligen vor, während und nach dem weltwärts-Einsatz. Sie unterstützen die jungen Menschen und stehen ihnen bei Fragen mit Rat und Tat zur Seite.

Mehr Infos über das weltwärts-Programm in unserer Stiftung gibt es hier.

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