Kindern den Glauben an sich selbst wiedergeben

Mit Theaterstücken und Tanzaufführungen für benachteiligte Kinder engagierten sich die Freiwilligen Juli Anouk Hermann und Clara-Sophie Just beim „Children’s Month“ auf den Philippinen. Sie waren mit einer Mobile School unterwegs.

Unsere Freiwilligen Clara (l.) und Juli vor dem Bus der Mobile School in Cebu (Philippinen). © KKS / Stephen Dano

Ein Bericht von Juli Anouk Hermann und Clara-Sophie Just
 

“Children are likely to live up to what you believe in them” (Lady Bird Johnson). Dies war auf den Philippinen das Motto des Monats November, der hier traditionell als „Children´s Month“ begangen wird. Da unsere Hauptarbeit als Freiwillige bei der gemeinnützigen Organisation „Justice, Peace & Integrity of Creation“ (JPIC) in Cebu / Talisay City darin besteht, dass wir Kinder im Bereich Bildung unterstützen, hat der nationale Kindermonat eine besondere Rolle für uns gespielt.

Es ist wichtig, dass Kinder ihre Rechte kennen und dafür einstehen können. Daher haben wir in der Preschool für Kinder zwischen drei und vier Jahren, in der wir zwei Tage die Woche arbeiten, mit den beiden Lehrerinnen Mitch und Julie ein Theaterstück vorbereitet, in dem wir die zehn Kinderrechte einzeln vorgestellt und erklärt haben.

Neben der Preschool sind wir drei Tage pro Woche in der Mobile School in Cebu City eingesetzt. Mit dem Mobile School Team fahren wir vormittags in verschiedene Barangays (Verwaltungsbezirke) und unterrichten Kinder verschiedenen Alters, von denen viele noch nie zur Schule gegangen sind oder sie abgebrochen haben. Das Ziel ist, die Kinder zu motivieren, in die Schule zu gehen und sie an einen strukturierten Alltag zu gewöhnen.

Für den Children´s Month haben wir auch hier ein Event organisiert. Dafür wurden aus den vier Barangays, in denen wir Kinder unterrichten, jeweils 25 Straßenkinder und 10 Erwachsene eingeladen. Ähnlich wie in der Preschool ging es darum, den Kindern ihre Rechte zu verdeutlichen und zu erklären, dass jedem diese Rechte zustehen. Egal, aus welchen Verhältnissen man kommt.

Für Straßenkinder ist es aber auch wichtig, dass sie Träume für die Zukunft entwickeln und für ein besseres Leben als das auf der Straße kämpfen. Um das zu erreichen, müssen sie an sich selbst und an ihre Fähigkeiten glauben. Daher veranstaltete das Mobile School Team eine große Talentshow, bei der jeder mitmachen durfte und seine Talente präsentieren konnte. Die Kinder haben Tänze vorgeführt, Lieder gesungen, eigene Gedichte vorgelesen etc. Bevor die Gewinner gekürt wurden, haben auch wir mit den anderen Freiwilligen unserer Organisation Tänze vorbereitet. Die Kinder hatten alle sehr viel Spaß und freuen sich bereits sehr auf die kommenden Events!

Auch unser alltägliches Leben auf den Philippinen ist sehr spannend. Als wir Mitte August hier landeten, wurden wir von unseren Mentor*innen und den Bewohner*innen von San Pio sehr herzlich empfangen und haben alle schnell ins Herz geschlossen. Die Siedlung, in der wir wohnen, ist ein Umsiedlungsprojekt unserer Organisation JPIC. Die meisten Bewohner*innen von San Pio kommen aus sehr armen Gegenden, wie z.B. von den „dumpsites“ (große Müllhalden). Sie haben in San Pio die Möglichkeit bekommen, sich ein neues Leben in einer sicheren Community aufzubauen – mit allem, was in einer Gemeinschaft dazugehört, wie z.B. der Schulpflicht und dem gewaltlosen Umgang miteinander.

Wir haben in den vier Monaten auf den Philippinen bereits sehr viel erlebt und dazugelernt und freuen uns auf die kommende Zeit!

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