Mit weltwärts im Kampf gegen den Menschenhandel

Bei ihrem weltwärts-Freiwilligendienst auf den Philippinen sammelt Lisa Théallier Einblicke in die entwicklungspolitische Arbeit und wächst über sich hinaus.

Lisa Théallier ist über unseren weltwärts-Freiwilligendienst für acht Monate auf den Philippinen und unterstützt unseren lokalen Partner Bidlisiw Foundation im Kampf gegen den Menschenhandel. Wir haben die 18-Jährige gefragt, wie sich ihr Alltag gestaltet und welche Eindrücke sie bereits gesammelt hat.

Lisa: „Seit August bin ich hier auf den Philippinen und nach einer ersten Einführung in die lokalen Gegebenheiten und die Projekte von Bidlisiw ging es auch schon los mit meinem Einsatz.

Die NGO setzt sich für benachteiligte Familien und Kinder ein, um ihnen ein sicheres Aufwachsen und eine Perspektive für die Zukunft zu ermöglichen. Konkret unterstütze ich ein Projekt, welches den Menschenhandel in der Cebu Metropolitan Area auf verschiedenen Ebenen bekämpft. Die Hälfte meiner Zeit verbringe ich im Büro und helfe dort mit der Dokumentation, Buchhaltung, aber auch mit der Vor- und Nachbereitung von verschiedenen Aktionen. Ich erstelle Präsentationen, Namenschilder, Zertifikate und Plakate sowie Berichte. Dadurch bekomme ich einen guten Eindruck davon, wie Projekte aufgebaut und strukturiert sind.

Die andere Hälfte meiner Arbeitszeit verbringe ich in den Gemeinden, wo ich bei der Ausführung von Aktionen oder Workshops mithelfe. Ich übernehme beispielsweise die Anwesenheitslisten, mache Fotos, verteile Material und Essen und baue Kontakt zu den Menschen auf. Auch einen eigenen Vortrag zum Thema „Sicherheit im Internet“ für Kinder von zwölf bis 16 Jahren habe ich selbst erarbeitet und gehalten. Der Freiwilligendienst ist die ideale Gelegenheit, um einen Eindruck von Entwicklungszusammenarbeit zu bekommen und zu verstehen, wie vielfältig soziale Arbeit ist.

Im Team von Bidlisiw fühle ich mich sehr gut aufgehoben und integriert. Sie haben mich schrittweise an meine Aufgaben herangeführt und sind sehr hilfsbereit. Natürlich muss man manchmal trotzdem über seinen eigenen Schatten springen und sich etwas trauen. Aber das gehört dazu und ist ein guter Lernprozess, auch, für die eigene Persönlichkeitsentwicklung. Nach und nach traut man sich mehr zu und bekommt auch anspruchsvollere Aufgaben.

Mir geht es hier auf den Philippinen sehr gut. Die Menschen und meine Kolleg*innen sind sehr nett und die Landschaft wunderschön. Seit die erste Anfangseuphorie verflogen ist, merke ich, dass ich mich selbst nicht wiedererkenne. Viele Dinge, mit denen ich mich identifiziert habe, sind aus meiner Routine verschwunden, weil sie hier keinen Platz finden. Das lässt mich innehalten und fragen: Wer bin ich eigentlich ohne all das? Diese Reflektion ist ein wichtiger Teil der Persönlichkeitsentwicklung, und sie bringt wertvolle Erkenntnisse mit sich.

Es ist schon verrückt, wenn ich jetzt darüber nachdenke: Vor einem Jahr habe ich noch mit Klausuren gekämpft. Jetzt bin ich hier in Asien, engagiere mich im Kampf gegen Menschenhandel und erkunde an den Wochenenden meine neue vorübergehende Heimat.“

Die Bewerbungsphase für unsere weltwärts-Freiwilligenplätze für 2025/2026 läuft noch! Jetzt mehr erfahren und bewerben! 

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