Hessischer Familientag setzte starke Signale für Inklusion und Kinderrechte

Lampertheim wurde zur Familienmeile, die für jeden etwas bot.

Der 11. Hessische Familientag lockte rund 15.000 Besucherinnen und Besucher ins südhessische Lampertheim und verschaffte Familien und Kindern deutlich Sichtbarkeit und Gehör. Mit den Talkrunden zu Kinderrechten, zu Inklusion und zu Frühen Hilfen wurde Familienpolitik inhaltlich konkret. Die Karl Kübel Stiftung und das Hessische Ministerium für Soziales und Integration ziehen als Veranstalter eine positive Bilanz.

Mit einem Trommelwirbel wurde der Hessische Familientag am 15. Juli Vormittags auf der Bühne am Schillerplatz eröffnet. Kinder und Erwachsene griffen zu, um die Trommel für Familien zu schlagen: moderne vielfältige Familie braucht Inklusion, Kinderrechte und Frühe Hilfen.

„Wir wollen der Familie in der Öffentlichkeit Gehör verschaffen", griff Matthias Wilkes, Stiftungsratsvorsitzender der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie, die Aktion auf. „Unsere Idee, jeweils eine hessische Stadt an einem Festtag zur Hauptstadt der Familien zu machen, ist bundesweit ein einzigartiges Erfolgsmodell geworden.“ Es sei wichtig, Familien durch bedarfsgerechte Angebote und tragende Netzwerke in ihrem Umfeld zu stärken. „In Lampertheim gelingt dies zum Beispiel auch durch die Drop In(klusive)-Willkommensorte, die im Rahmen der Frühen Hilfen gemeinsam mit dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration und dem Lampertheimer Familienzentrum eingerichtet wurden“, so Wilkes.

Gemeinsam Familien stärken

Die Karl Kübel Stiftung und das Hessische Ministerium für Soziales und Integration richteten als Veranstalter den Hessischen Familientag in Zusammenarbeit mit der gastgebenden Stadt Lampertheim aus. „Für uns als Landesregierung ist die Unterstützung für Familien ein wesentlicher Pfeiler unseres täglichen Handelns. Was Familie ist, ist für uns vielfältig. Was aber alle eint: Wer Familie als Ort der Geborgenheit, der Zugehörigkeit und des Halts, der Tradition und der Zukunft erleben darf, der hat die beste Grundlage für die Herausforderungen dieser Zeit und der Zukunft“, sagte die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, die Hessens Sozial- und Integrationsminister Kai Klose bei der Eröffnung vertrat.

„Familien begegnen jeden Tag aber auch Herausforderungen und für einige sind die Rahmenbedingungen nicht immer einfach. Umso wichtiger ist es, dass Politik und Gesellschaft an Unterstützungen für Familien arbeiten. Wir sind daher sehr dankbar über das starke und vitale Netz in Hessen an sozialen Einrichtungen, Institutionen, Stiftungen wie die Karl Kübel Stiftung und den vielen ehrenamtlich Engagierten. Der Familientag zeigt wieviel Potential in dieser gemeinsamen Arbeit liegt. Denn nur gemeinsam können wir Familien stärken", so Dorn.

Rund 120 Einrichtungen und Organisationen aus ganz Hessen und der Region – darunter Schulen, Kindergärten, Kirchen, Vereine, Verbände und Initiativen –beteiligten sich auf dem „Markt der Möglichkeiten“ mit Informationsständen, Mitmachaktionen und Bühnenprogrammpunkten an dem Event. Auf dem Familientagsgelände, das sich vom Europaplatz am Alten Rathaus über die Kaiserstraße und den Schillerplatz zur Ernst-Ludwig und Martin-Kärcher-Straße bis hin zum Stadtpark erstreckte, konnten die Besucher*innen sich mit Expert*innen austauschen, beraten lassen oder einfach nur den Ideenreichtum und die Kreativität der beteiligten Gruppen und Organisationen bestaunen.

Gemeinsam mit dem Gastgeber, dem Lampertheimer Bürgermeister Gottfried Störmer, und dem Ersten Stadtrat Marius Schmidt machten Minister Klose und Stiftungsratsvorsitzender Wilkes am Nachmittag einen Rundgang über das Familientagsgelände. Sie besuchten zahlreiche Mitwirkende an ihren Ständen und führten Gespräche mit jungen Menschen und Erwachsenen.

Besonderer Blickfang auf dem Festgelände

Ein besonderer Blickfang auf dem Festgelände waren Ernie und Bert, Hund Keks und Rabe Rudi aus dem Kinderfernsehen, Seifenblasen-Künstler, die Tauchstation der DLRG Lampertheim, ein Bobbycar Racing-Parcours, präsentiert von der Sparda-Bank Hessen, und der Bauwagen aus Löwenzähnchen, den die Familienkarte Hessen anbot. Zu den weiteren Höhepunkten des Bühnenprogramms für Jung und Alt zählten das Mitsingprogramm des Liedermachers Wolfgang Hering, die Fitness-Tipps der BARMER und ein Kinderorgelkonzert zum Orgeljubiläum in der Domkirche. Auf der Bühne am Europaplatz ging es vor allem um das Thema Inklusion. So hatte sie ein Hubpodest für Rollstuhlfahrende und mit dem Handbiker Florian Sitzmann einen Moderator, der aus eigener Erfahrung zur Sache reden konnte. Die Talkrunden boten inmitten der Unterhaltung aus Musik, Tanz und Show aktuelle Themen, die Familien beschäftigen. Vertreter*innen des Landes, der Stadt und der Karl Kübel Stiftung diskutierten darüber, welche Unterstützungsangebote junge Familien benötigen, was Inklusion für Familien bedeutet und wie Kinder zu ihren Rechten kommen können.

Die Vielfalt des Programms war beeindruckend. Bürgermeister Störmer sagte: „Es war eine gute Entscheidung, sich für die Ausrichtung des Hessischen Familientages zu bewerben. Mit Stadtfesten hatten wir Erfahrung, jetzt wollten wir ein großartiges Fest für Familien ausrichten. Ich freue mich, dass es uns heute gelungen ist zu zeigen, wie viel unsere Stadt Lampertheim für Familien zu bieten hat, wie sie Kindern Mitsprache und Beteiligung ermöglicht.“

Ein rundum gelungener Tag

Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration und die Karl Kübel Stiftung waren sehr zufrieden nach der Zwangspause vor zwei Jahren. Das Konzept des Tages ist erneut aufgegangen. Dazu sagte Minister Klose: „Unser Familientag in Lampertheim hat einmal mehr gezeigt, dass wir sein diesjähriges Motto ‚Familie. Lebendig, Vielfältig, Modern‘ in Hessen längst leben. Jeder Familientag lebt von den vielen spannenden und kreativen Ideen, die in seinem abwechslungsreichen Programm eindrucksvoll zum Ausdruck gekommen sind. Den 120 beteiligten Organisationen, den vielen Helfer*innen sowie den Besucher*innen, vor allem aber unserer Partnerin, der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie, die zu diesem rundum gelungenen Tag beigetragen haben, danke ich sehr.“ Menschen, die an Lebendigkeit und Wandlungsfähigkeit der Ressource Familie interessiert sind, wurden erreicht und zusammengebracht. „Die große Anzahl der beteiligten Organisationen macht deutlich, dass sich viele Menschen in Hessen für Familie engagieren. Dies stimmt uns sehr zuversichtlich“, sagte Stiftungsratsvorsitzender Wilkes und dankte der gastgebenden Stadt für die Kooperation im Zuge der intensiven Vorbereitungen.

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