Unsere Stiftung begleitete 14 Familienzentren auf dem Weg zum Leuchtturmzentrum gelebter Demokratie. Impulse für die Praxis wurden in einer Publikation festgehalten.
In Zeiten, in denen Extremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zunehmen, ist Demokratieförderung wichtiger denn je. Deshalb haben wir Anfang 2020 das Projekt „Demokratie (er)leben – Familienzentren als Orte gelebter Demokratie“ gestartet, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken, was gelingt, wenn Menschen Vielfalt erleben und sie die Erfahrung machen, dass sie ihre Lebenswelten aktiv mitgestalten können.
Im Rahmen des Projekts Demokratie (er)leben – Familienzentren als Orte gelebter Demokratie entstand die Publikation "Impulse für die (pädogogische) Praxis". Die Broschüre finden Sie hier zum Download.
Von 2020 bis Ende 2022 begleitete die Stiftung 14 Familienzentren auf ihren Wegen zu Leuchtturmzentren gelebter Demokratie. Dazu wurden den Einrichtungen verschiedene Instrumente für die Organisationsentwicklung zur Verfügung gestellt: gezielte Prozessbegleitung, bedarfsgerechte Schulungen, Austausch und Impulspapiere zu gelungener Praxis. Neun Prozessbegleiterinnen unterstützten die Entwicklungsschritte in den Familienzentren. Detailliertere Informationen dazu, was die modellhaften Familienzentren in den letzten Jahren alles erreicht haben, finden Sie u.a. in den Steckbriefen sowie in der Broschüre "Demokratie (er)leben - Impulse für die (pädagogische) Praxis" im Download-Bereich auf dieser Seite.
Wo lernen wir Demokratie? Wie lernen wir Demokratie? Was macht Demokratie aus? Das Projekt Demokratie (er)leben lieferte Lösungsansätze, wie Demokratie alle mitnehmen und aktiv gelebt werden kann. Wie bei vielen Lernerfahrungen ist die Familie der erste Ort gelebter oder nicht gelebter Demokratie und mit ihr auch alle Einrichtungen, die sich familienergänzend um die Familie gruppieren.
Im Projekt bestärkte sich die Überzeugung der Karl Kübel Stiftung, dass Familienzentren eine wesentliche Stütze sein können, Familien in Betreuung, Bildung und Selbstwirksamkeit zu fördern. Oftmals entscheidet sich schon früh, ob ein Kind demokratisches Verhalten als gut und förderlich erlebt. Wenn Kindern und Familien in familienpädagogischen oder frühkindlichen Einrichtungen ernsthafte Teilhabe ermöglicht wird und diese auch in den weiteren Sozialraum hinein wirken, stärkt das die Entwicklung einer demokratischen Grundhaltung, die vielfältiges Leben schätzt, andere Lebensweisen achtet und zur aktiven Beteiligung befähigt. „Gerade in der frühen Beachtung der Kinderrechte zeigt sich ein grundsätzliches, den Alltag umfassendes Demokratieverständnis“, erklärte Dr. Katharina Gerarts, ehemaliges Vorstandsmitglied der Karl Kübel Stiftung.
Mit dem Begriff Familienzentrum werden unterschiedliche Konzepte verbunden, was auch bei der Auswahl je einer Einrichtung pro Bundesland deutlich wurde. Einige Einrichtungen kamen eher aus dem Bereich der Kinderbetreuung, andere eher aus der Familienbildung. Wichtig war uns dabei vor allem, dass alle Standorte eine wirksame Ausrichtung auf ihren Sozialraum haben, sich also an den Bedarfen und Wünschen der Famlien und Kinder in ihrer Gemeinde oder ihrem Stadtviertel orientieren.
Nach drei Jahren Projektlaufzeit wurde deutlich: Familienzentren bieten eine optimale Umgebung für alltäglich gelebte Demokratie. Denn in Familienzentren wird Vielfalt gelebt, weil sie niedrigschwellig arbeiten, allen Familien offenstehen und als Begegnungsorte von unterschiedlichen Menschen gelten. Hier treffen sich Kinder und erwachsende Bezugspersonen verschiedener sozialer Milieus, Nationalitäten und Religionszugehörigkeiten, Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Bedarfen. Familienzentren bieten somit die Möglichkeit, verschiedene Perspektiven kennenzulernen und sich auszutauschen.
Die im Projekt beteiligten Familienzentren unterschieden sich in vielerlei Hinsicht durch ihren städtischen oder ländlichen Wirkungskreis, durch die Stufe der Organisationsentwicklung und durch die Zielgruppen, die bei der Beteiligung besonders in den Blick genommen wurden: Kinder, Erziehungsberechtigte oder andere Gruppen im Viertel. Alle strebten eine Leuchtturmfunktion im doppeltem Sinne an. Sie wollten von Familien als Orte gelebter Demokratie wahrgenommen werden und anderen Einrichtungen gute und gelungene Formen der Demokratieförderung weitergeben. Im letzten Projektjahr luden die Modellstandorte daher zu kollegialen Einrichtungsbesuchen in ihrer Region bzw. ihrem Bundesland ein, um anderen Einrichtungen von ihren Lernerfahrungen, potentziellen Hürden und möglichen Erfolgsrezepten zu berichten. Eine Übersicht der Familienzentren, die im Projekt begleitet wurden, finden Sie in den unten als Download zur Verfügung stehenden Steckbriefen sowie in der bereits erwähnten Broschüre "Demokratie (er)leben - Familienzentren als Orte gelebter Demokratie: Impulse für die (pädagogische) Praxis".
Das Projekt wurde im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziell gefördert und in Kooperation mit dem Bundesverband der Familienzentren sowie der Software AG - Stiftung durchgeführt.
Die Karte zeigt, welche Familienzentren die Karl Kübel Stiftung auf dem Weg zum Leuchtturmzentrum gelebter Demokratie begleitete.
Die Karte verwendet Google Maps (API). Weitere Informationen zu diesem Service finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Christine Schmitt
Tel.: (06251) 700517
E-Mail: c.schmitt@kkstiftung.de