In unseren Auslandsprojekten setzen wir uns für eine starke Zivilgesellschaft ein. Besonders die Stärkung der häufig diskriminierten Frauen ist uns ein Anliegen.
Frauen in Tansania machen sich in der Gesellschaft stark und gründen Mikrokreditgruppen. Damit stärken sie ihr Selbstbewusstsein und ihre gesellschaftliche Rolle. © Karl Kübel Stiftung
Häufig sind die Menschen in unseren Auslandsprojekten nicht in der Lage, für ihre Rechte einzustehen, da es neben der geringen Alphabetisierung gerade in abgelegenen ländlichen Regionen kaum oder keine Formen der Interessensvertretung gibt. In unseren Projekten klären wir die Menschen über ihre Rechte auf und bestärken sie darin, sich für diese einzusetzen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Stärkung von Frauen und Gemeinschaften, die gesellschaftlich stark diskriminiert werden.
Bewährt hat sich dabei insbesondere die Einrichtung von Selbsthilfegruppen. Angeleitet durch die Mitarbeiter*innen unserer Partnerorganisationen vor Ort lernen benachbarte Frauen in besonders armen Regionen, sich in kleinen Gruppen aus zehn bis zwanzig Personen zusammenzuschließen und gegenseitig zu helfen. Kern der Frauen-Selbsthilfeprojekte ist das monatliche Sparen in der Gemeinschaft, um für eine notwendige Investition einen Mikrokredit erhalten zu können und für Krisensituationen gerüstet zu sein. Über die Vergabe eines Kredits entscheidet die Selbsthilfegruppe; die Dorfbewohner*innen geraten nicht länger in Abhängigkeit von einzelnen Geldverleihern.
Doch die Organisation in einer Frauen-Selbsthilfegruppe hat noch weitere Vorteile: Die Frauen lernen dort auch praktische Dinge, wie die Grundlagen der Buchführung oder den Aufbau eines Kleinstgewerbes. Sich in der Gemeinschaft zu engagieren und eigene Aufgaben zu übernehmen, stärkt das Selbstbewusstsein der Frauen, die dadurch eine aktivere Rolle in ihren Familien und Dorfgemeinden einnehmen.
Nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe bestärken wir die Selbsthilfegruppen darin, sich in größeren Kooperativen zusammenzuschließen und sich gemeinsam für die Verbesserung ihrer Situation einzusetzen. Auf einem guten Weg sind wir beispielsweise in Tansania, wo sich in einigen Dörfern bereits Mikro-Kreditgruppen bestehend aus Frauen gebildet haben. Sie treffen sich regelmäßig und zahlen einen kleinen Betrag in die Gemeinschaftskasse. Die ersten Frauen haben bereits einen Kredit aufgenommen, um beispielsweise ein eigenes Business aufzubauen - ein Vorhaben, das ohne Startkapital nicht möglich wäre.
Neben konkreten Hilfen für Gewaltopfer klären die Mitarbeiter*innen beider Organisationen junge Frauen über ihre Rechte auf und schulen zivilgesellschaftliche Akteur*innen, wie Polizist*innen und Anwält*innen im Umgang mit Gewalt gegen Mädchen und Frauen. Durch den Aufbau von Pressure-Groups erhöhen sie den Druck auf die zuständigen Regierungsstellen, sich gezielt für den Schutz von Frauen und Mädchen einzusetzen. „Dank der Arbeit unserer beiden Partnerorganisationen ist es uns in den vergangenen Jahren gelungen, Tausenden von Gewalt betroffener Mädchen und Frauen in Indien zu helfen und zu stärken“, sagt Dr. Daniel Heilmann, Vorstandsmitglied der Karl Kübel Stiftung.
Auf den Philippinen, einem Hotspot des Sextourismus, kämpfen wir seit 2002 aktiv gegen Menschenhandel. Dies geschieht u.a. durch Aufklärungskampagnen in den Gemeinden und Schulklassen, Schulung von Fachpersonal und der Vernetzung von staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen. Nur durch das Zusammenwirken aller Beteiligten ist dem Menschenhandel auf den Philippinen langfristig entgegenzuwirken.
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