Das Wiederaufbauprogramm der Karl Kübel Stiftung auf den Philippinen nach dem verheerenden Taifun Haiyan zeigt deutliche Erfolge. Dank neuer Solarenergie haben die Bewohner der philippinischen Insel Mambacayao jetzt Tag und Nacht Strom.
Wie neue Beleuchtungen den Menschen auf Mambacayao helfen.
Auch viele Jahre später sind auf den Philippinen die Folgen der Verwüstungen durch den Supertaifun Haiyan im Jahr 2013 noch immer deutlich zu sehen. Aber auch erste Fortschritte sind zu beobachten. So hat die Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie (KKS) im Rahmen eines Wiederaufbauprogramms auf der kleinen Insel Mambacayao den Bau eines Gesundheitszentrums unterstützt. Von der örtlichen Gemeinde wurde ein Kindergarten gebaut. Beide Gebäude werden im Fall neuerlicher Unwetter zur Evakuierung der Bevölkerung genutzt. Bei einem Besuch vor Ort springt aber vor allem eines ins Auge: die Solarpanels, die die Haushalte der knapp einhundert Fischerfamilien neuerdings mit Strom versorgen.
Inseln wie Mambacayao, das zwischen den Hauptinseln Negros und Cebu auf den südlichen Philippinen liegt, sind bis dato von jedweder Stromversorgung abgeschnitten. Bislang wurde mit Kerosinlampen beleuchtet, die nicht nur gefährlich und gesundheitsschädlich, sondern auch im Verbrauch teuer und umweltschädlich waren. Pro Monat musste jede Familie knapp zehn Euro für Kerosin aufwenden.
Diese Kosten können jetzt eingespart werden. Nach einer ersten Pilotphase werden seit Oktober 2017 alle knapp einhundert Haushalte mit Solarstrom versorgt. „Wir investieren das eingesparte Geld jetzt in die Ernährung und Ausbildung unserer Kinder“, berichtet Victoria Hamili, eine Bewohnerin von Mambacayao. Zudem kann sie nun bis in die Nacht hinein ihre Seetangzucht für den nächsten Tag vorbereiten.
Stolz berichten die Bewohner, dass die Kinder nun bis spät in den Abend lernen können. Neben den drei Glühbirnen pro Haushalt, die praktisch rund um die Uhr mit dem Solarstrom betrieben werden können, gibt es in wenigen Haushalten nun auch kleine Fernseher, zuvor undenkbar. Auch wenn einmal über mehrere Tage bewölktes Wetter herrscht, wird noch genug Energie produziert, um zumindest immer eine Glühbirne zu nutzen. Und bei Regen und Sturm brennt das Licht weiter, was zuvor bei den Kerosinlampen nicht immer sicher gestellt war.
Als nächstes sind kleine Ladestationen für Handys geplant, denn gerade bei schlechtem Wetter und bei medizinischen Notfällen sind sie unabdingbar für die Kommunikation. Damit können auch diese Geräte jetzt praktisch permanent auf der Insel aufgeladen werden.
Die Installation besteht im Wesentlichen aus einem 1,6 m² großen Solarpanel, einem Ladungskontrollgerät und einer Autobatterie als Speicher sowie verschiedenen Kleinteilen. Das Solarpanel wird auf eine vor Ort gefertigte und in den Boden einbetonierte Stellage montiert und kann bei Sturm problemlos aus der Halterung genommen werden und in den Häusern sicher gelagert werden.
Knapp 700,- € kostet eine Anlage, die zur Versorgung von drei Haushalten ausreicht. Instandhaltungskosten sind bislang nicht angefallen. Eine gute Investition in die Zukunft, die bei näherer Betrachtung sehr viel mit dem Wohlergehen und der Entwicklung von Kindern und Familien zu tun hat.
Solarenergie beziehungsweise erneuerbare Energien wie Biogas und Wasserkraft kommen in vielen Projekten der Stiftung zum Einsatz. Helfen Sie uns dabei, nachhaltige und umweltverträgliche Lösungen der Energieversorgung für Familien zu unterstützen!