In der Kooperative kümmern sich die Frauen um alles vom Anbau bis zum Endprodukt und sichern so die Existenz ihrer Familien.
Der Bundesstaat Assam im Nordosten Indiens zählt zu den ärmsten und unterentwickeltsten Regionen des Landes. Gemeinsam mit unserer Partnerorganisation Rashtriyo Gromin Vikos Nidhi (RGVN) setzen wir seit 2020 im Distrikt Morigaon ein Projekt um, damit die Menschen eine sichere Existenzgrundlage erhalten. Das haben Sie, wie der Film über die Tiwa-Frauen zeigt!
Insgesamt erhalten 1.100 Haushalte (rund 5.500 Personen) in zehn Gemeinden direkte Unterstützung, um sich ausreichend ernähren und besser vor Katastrophen schützen zu können. Denn die Not ist groß. Die Gründe dafür sind vielfältig: geringe landwirtschaftliche Produktivität, geringer Bildungsstand, fehlende Bewässerungseinrichtungen, regelmäßige Überschwemmungen, fehlender Zugang zu öffentlichen Beratungsdiensten, Schäden durch Schädlinge und Krankheiten, Unkenntnis des Marktes sowie Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten.
Ein Ziel des Projekts ist es, dass die Kleinbäuer*innen sich genossenschaftlich organisieren und in Kooperativen zusammenschließen, damit sie ihre Produkte in ganz Assam vermarkten und verkaufen können. Darüber hinaus ist die Zusammenarbeit mit Behörden, Fachberater*innen, Gemeinderäten sowie Banken und Finanzdienstleistern vorgesehen, damit deren Programme für die ländliche Entwicklung von Armutsgebieten im Distrikt ankommen.
Die Bäuer*innen werden zudem in neuen Anbaumethoden geschult und beraten, wie sie ihre Kapazitäten erhöhen können. Um Menschen und Tiere besser vor Hochwasser schützen zu können, werden überschwemmungssichere Trinkwasserpumpen und Getreidelager installiert sowie überschwemmungssicherer Pferche für Kühe, Schweine und Ziegen gebaut.
Seit Projektbeginn ist viel geschehen. Durch den Anbau von Küchengärten haben z.B. Hunderte von Familien inzwischen eine zusätzliche gesunde Nahrungsgrundlage erhalten. Sehr eindrucksvoll ist, was die Frauen vom Tiwa-Stamm im Projektgebiet erreicht haben: Sie haben sich zusammengeschlossen, auf den Feldern ihrer Familien Senf angebaut und es zu Öl weiterverarbeitet. Das Senföl verkaufen sie inzwischen gewinnbringend auf dem Markt. Eine schöne Erfolgsstory!