Sivakumari und ihre Familie standen vor sieben Jahren vor dem Nichts. Mit unserer Unterstützung gelang der Neustart.
Sivakumari hat alles Wichtige über Ziegenhaltung und -zucht gelernt und sorgt gut für ihre Tiere. © Karl Kübel Stiftung / Ralf Tepel
Inzwischen ist die kleine Herde auf 13 Ziegen angewachsen. © Karl Kübel Stiftung / Ralf Tepel
Die 56-Jährige ist froh, wieder ein richtiges Dach über dem Kopf zu haben. Ihr neues Zuhause ist erdbebensicher. © Karl Kübel Stiftung / Ralf Tepel
Großmutter Teskumari lebt mit im Haus und ist dankbar für die Chance, die sie erhalten haben. © Karl Kübel Stiftung / Ralf Tepel
Bei dem schweren Erdbeben in Nepal 2015 verloren Sivakumari (56) und ihre Familie ihr Haus und ihr gesamtes Hab und Gut. Wie viele andere in ihrem Dorf Gauthale stand sie vor dem Nichts. Ein Projekt unserer Stiftung und unserer Partnerorganisation ICDC lässt die 56-Jährige heute wieder hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.
Sivakumari strahlt, als sie uns beim Besuch ihr neues Haus zeigt. Es ist wie die anderen in einer Gemeinschaftsaktion der Dorfbewohner entstanden. „Wir haben alle mit angepackt und wissen, dass diese Häuser uns auch bei einem neuen Erdbeben Schutz bieten werden.“ Ein weiteres Plus: Das Haus ist an die zentrale Trinkwasserversorgung angeschlossen.
Hier lebt sie nun mit ihrem Mann, den fünf Kindern und den Großeltern. Großmutter Teskumari (74) erinnert sich noch genau an den Moment des Erdbebens: „Es war ein Samstag, ein schulfreier Feiertag in Nepal, und fast das ganze Dorf war draußen bei der Feldarbeit. Das war wohl unser großes Glück. Ich hörte einen lauten Knall, dann vibrierte die Erde unter meinen Füßen. Die Ochsen, die mit uns auf den Feldern waren, stürzten zu Boden und in der Ferne sahen wir die Häuser unseres Dorfes einstürzen. Wir sind alle sofort ins Dorf gelaufen. Zum Glück war niemand unter den Trümmern verschüttet worden."
Und sie fügt hinzu: „Ich war mir sicher, das ist uns im Leben einmal passiert, das wird es zu meinen Lebzeiten nicht wiedergeben. Ich habe es als Chance gesehen. Uns war das Leben geblieben, unsere Kinder, das war das Wichtigste."
Sivakumari, ihre Tochter, ist heute eine starke und selbstsichere Frau, die sich in der örtlichen Frauengruppe engagiert. Das neue Haus und die neue wirtschaftliche Basis durch Ziegenzucht waren für sie ein Segen. Sivakumari erhielt drei Ziegen, mittlerweile ist die kleine Herde auf 13 Tiere angewachsen. Die Jungtiere werden 8 bis 12 Monate aufgezogen und dann verkauft. „Das bringt uns ein jährliches Einkommen von etwa 120.000Nrs." Umgerechnet sind das ca. 910 Euro. Damit hat die Familie eine sichere wirtschaftliche Basis. Sivakumari erzählt stolz, dass sie das Einkommen wesentlich in die Ausbildung der Kinder investiert.
Unterstützen auch Sie unsere Arbeit, damit mehr Menschen wie Sivakumari und ihre Familie eine Chance auf eine bessere Zukunft erhalten. Bildung in allen Facetten ist ein Schlüssel dazu.