Sudha erhielt durch unser Projekt für HIV-Infizierte Unterstützung und beschloss, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Mit Erfolg!
Dass Sudha einmal einen Job hat, der ihr Freude bereitet und ein sicheres Einkommen ermöglicht, hätte sie sich vor vielen Jahren nicht träumen lassen. Früher litt die junge Inderin wie viele andere HIV-Infizierte in ihrer Heimat unter Armut, sozialer Ausgrenzung und Diskriminierung. Das änderte sich 2014.
Damals erhielt sie durch unser Projekt für HIV-Infizierte Unterstützung und gewann jede Menge Selbstvertrauen. Sudha beschloss, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Sie besuchte zahlreiche Weiterbildungen, übernahm selbst Verantwortung als Sozialarbeiterin in einem Projekt für HIV-infizierte Menschen und arbeitet seit Projektende 2018 in unserem WASH-Projekt (engl. Water, Sanitation and Hygiene).
Ziel dieses Projekts im südindischen Tamil Nadu ist es, das Bewusstsein von Schulkindern für Hygiene zu schärfen sowie sauberes Trinkwasser und ausreichend Toiletten für Mädchen und Jungen zur Verfügung zu stellen. Schulen, die noch kein sauberes Trinkwasser haben, erhalten neue Trinkwasseranlagen. So soll zum einen der Kreislauf von Hygienemangel und lebensbedrohlichen Krankheiten durchbrochen werden, zum anderen der Schulbesuch insbesondere von Mädchen sichergestellt werden. Denn viele Mädchen gehen aufgrund fehlender Toiletten nicht zur Schule, wenn sie ihre Periode haben.
Das WASH-Projekt wird von fünf lokalen Projektpartnern an 53 Schulen umgesetzt und richtet sich an insgesamt rund 5.500 Schüler*innen, 384 Lehrkräfte und 6.000 Menschen in den Gemeinden.
Als Mitarbeiterin des WASH-Projekts kümmert sich Sudha mit ihren Kolleg*innen um die Umsetzung des Programms an den Schulen und in den Gemeinden. Sie organisiert Waschtrainings für die Kinder in den Schulen und arbeitet mit den Eltern in der Gemeinde zusammen, um sie für das Thema Hygiene zu sensibilisieren. Sie organisiert und leitet Kurse zum Thema Menstruation für heranwachsende Mädchen, um das Thema zu enttabuisieren und dafür zu sorgen, dass die Mädchen trotz ihrer Periode weiter zur Schule kommen. Außerdem hält sie Kontakt mit der Schulleiterin, dem Schulpersonal und der Dorfverwaltung, um den Bau und die Renovierung von getrennten Toiletten für Jungen und Mädchen durchzuführen.
Auf diese Entwicklungen in ihrer Gemeinde und ihren eigenen Lebensweg ist Sudha sehr stolz. Mit einem Beruf, der sie erfüllt und einem sicheren Einkommen, kann sie nicht nur ihrem Sohn ein besseres Leben ermöglichen - mit ihrem beispielhaften Werdegang wurde sie 2020 sogar zur Vizepräsidentin in einer lokalen Selbsthilfevereinigung gewählt und ist nun ein Vorbild für viele andere Bewohner*innen und insbesondere Frauen in Coimbatore.
Unterstützen auch Sie unsere Arbeit, damit mehr Menschen wie Sudha und ihre Familie eine Chance auf eine bessere Zukunft erhalten. Bildung in allen Facetten ist ein Schlüssel dazu.