Eine Ausbildung in dem gemeinsamen Projekt mit unserer Partnerorganisation MIRAF ermöglicht der jungen Äthiopierin ein selbstbestimmtes Leben.
Kalkidan Barega wächst in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba auf und erlebt bereits als Kind in ihrem Elternhaus eine finanzielle Berg- und Talfahrt.
Ihren Kindern soll es durch ein regelmäßiges und ausreichendes Einkommen einmal besser gehen. Doch während ihrer Jobsuche eröffnen sich der heute 29-Jährigen nur Arbeitsplätze, die weder den Lebensunterhalt ihrer Familie finanzieren, noch ihre beruflichen Vorstellungen erfüllen.
Eine Freundin erzählt Kalkidan von einem Projekt unserer Partnerorganisation MIRAF, dass in Kooperation mit der Karl Kübel Stiftung 400 benachteiligten Frauen eine Berufsausbildung ermöglicht und sie beim Aufbau eines kleinen Gewerbes unterstützt. Als Kalkidan sich für die Förderung von MIRAF bewirbt, nimmt ihr Leben eine selbstbestimmte Wendung. Grundlage ist die Ausbildung zur Schneiderin, die Kalkidan im Rahmen des Projekts absolviert.
Nach Abschluss der Ausbildung eröffnet sie ausgestattet mit einer eigenen Nähmaschine von MIRAF gemeinsam mit einer Freundin eine Schneiderei. Die beiden Frauen produzieren Anzüge, Kleider, Bettbezüge und modische Kleidung, die in lokalen Geschäften verkauft werden. Aus dem Erlös generieren sie ein regelmäßiges Einkommen und legen sogar monatlich Erspartes beiseite.
In ihrem neuen und selbstbestimmten Beruf blüht Kalkidan auf, sogar so sehr, dass sie nun Verantwortung für andere Frauen in dem Existenzsicherungsprojekt übernimmt. Aufgrund ihrer Motivation und ihres Engagements wird sie zur stellvertretenden Vorsitzenden der Spar- und Kreditkooperative gewählt, in der sich die Frauen des Projekts zusammengeschlossen haben, um ihre Geschäftsideen finanzieren zu können. Dort übernimmt Kalkidan administrative Aufgaben und inspiriert andere Teilnehmerinnen, sich selbstständig zu machen. „Meine Aufgabe hat nicht nur mein Selbstvertrauen gestärkt und mich gelehrt, meine finanzielle Situation selbst in die Hand zu nehmen. Heute habe ich ein lebendiges Sozialleben, habe viele prägende Erfahrungen gesammelt und konnte mir eine finanzielle Rücklage für die Zukunft erwirtschaften“, sagt Kalkidan.
Ihre Schneiderei ist so erfolgreich, dass sie bereits große Pläne für die Zukunft schmiedet. Über den Spar- und Kreditverein bewirbt sich Kalkidan für einen Kredit, um Nähmaschinen kaufen und das kleine Gewerbe in eine Nähfabrik verwandeln zu können. Sie hat fest vor, weitere Arbeitsplätze zu schaffen und anderen Frauen durch ein faires und regelmäßiges Einkommen den Einstieg in ein eigenverantwortliches Leben und die Chance zur Selbstverwirklichung zu ermöglichen.
Kalkidans Teilnahme an dem Projekt und ihr beruflicher Erfolg wirken sich auch positiv auf ihr Famiilienleben aus. Ihr Ehemann unterstützt ihr Vorhaben und nimmt ihr z.B. Arbeit im Haushalt ab. Die beiden Kinder besuchen nun regelmäßig die Schule und erhalten mit Unterstützung von MIRAF Nachhilfeunterricht. Kalkidan ist stolz auf ihre Familie, sie „ist mein Glück und meine Stütze."
Geben Sie noch mehr Menschen wie Kalkidan eine Chance auf eine bessere Zukunft und unterstützen Sie unsere Bildungsarbeit!