Eine differenzierte Sicht auf die Welt vermitteln

Globales Lernen liegt Christiane Wüstner am Herzen. Gemeinsam mit unserer Stiftung setzte sie zahlreiche Projekte in der Schule um.

Ethik-Lehrerin Christiane Wüstner steht auch nach ihrer Pensionierung Schülerinnen und Schülern am Starkenburg-Gymnasium zur Seite. © Karl Kübel Stiftung

Schüler*innen globale Zusammenhänge und Perspektiven vermitteln und sie zu verantwortungsbewusstem, nachhaltigem Handeln zu motivieren, war Christiane Wüstner stets ein großes Anliegen, „weil eine differenzierte Sicht auf die Welt notwendig ist und Werte und Urteile nicht nur aus der eigenen Perspektive betrachtet werden sollten.“ In ihrem Ethik-Unterricht beschäftigten sich die Jugendlichen beispielsweise mit Fragen wie "Was ist ein gutes und gerechtes Leben?"

Materialien für den Unterricht und Forbildungen

Wüstner kann sich noch gut an das erste gemeinsame Projekt erinnern, das sie mit Unterstützung der Karl Kübel Stiftung am Bensheimer Goethe-Gymnasium umsetzte: Fair handeln – aber wie? Das war 2004. Sie blieb in Kontakt mit unserer Stiftung, da sie die kostenfreie Medienausleihe sehr schätzte. „Die Materialien konnte ich sehr gut im Unterricht einsetzen und es gab sehr gute Fortbildungen.“ Durch die Zusammenarbeit lernte sie auch unser weltwärts-Programm kennen.

Ihre Tochter Nicola nahm nach dem Abitur sogar an einem weltwärts-Freiwilligendienst unserer Stiftung teil und flog im September 2008 für sieben Monate nach Indien, um sich in einem Kinderheim einzubringen und Erfahrungen zu sammeln. „Ich fand das gut. Durch den Freiwilligendienst hatte Nicola die Möglichkeit, etwas von der Welt zu sehen und eine andere Kultur kennenzulernen. Außerdem konnte sie sich mit etwas mehr Lebenserfahrung überlegen, was sie dann studieren möchte“, erzählt die Mutter von drei Kindern.  

Entwicklungszusammenarbeit hautnah erlebt

Als die Karl Kübel Stiftung ein Jahr später eine Bildungsreise nach Südindien anbot, war Wüstner mit dabei und gewann dadurch einen tieferen Einblick in unsere entwicklungspolitische Arbeit. Insbesondere den Austausch mit der einheimischen Bevölkerung empfand sie als Bereicherung: „Als normaler Tourist hat man nur selten die Möglichkeit, mit der Bevölkerung näher in Kontakt zu kommen. Wir konnten zum Beispiel Interviews mit Ingenieuren und Lehrerinnen führen und erhielten so einen Einblick in ihre Arbeit. Bemerkenswert fand ich auch die große Gastfreundschaft, die uns in überall entgegengebracht worden war. Eine besondere Freude war es auch, das Projekt zu besuchen, in dem Nicola und ihre Tandem-Partnerin Mirjam eingesetzt waren.“

Zurück in Deutschland setzten sich Wüstner und ihre Kolleg*innen weiter voller Elan an ihrer Schule dafür ein, Schüler*innen für globale Zusammenhänge und Nachhaltigkeit zu sensibilisieren. Und so folgen weitere gemeinsame Unterrichtseinheiten und Projekte mit unserer Stiftung, z.B. zu Migration und Flucht. „Die Zusammenarbeit mit Ihren Mitarbeiterinnen habe ich immer als sehr unterstützend und als persönliche Bereicherung empfunden“, sagt die Lehrerin. 2021 präsentierte sie anlässlich der Interkulturellen Woche mit einer ihrer Lerngruppen und unserer Bildungsreferentin Monika Gerz die Ausstellung „Rohstoffwunder Handy“ im Starkenburg-Gymnasium, wo sie seit 2011 tätig ist.

Schüler*innen fangen an zu grübeln und nehmen neue Perspektiven wahr

„Die Schülerinnen und Schüler waren sehr engagiert und haben bei der Vorbereitung einen detaillierten Einblick in die Handyproduktion bekommen: unter welchen Umständen Handys hergestellt werden, wie die Menschen leben, die die Rohstoffe abbauen, und was mit den Einnahmen passiert“, sagt Wüstner. Zwar wisse man generell nie, wie sehr Schülerinnen und Schüler aufgrund des Unterrichts ihr Handeln oder Konsumgewohnheiten verändern würden, aber man spüre bei Diskussionen sehr deutlich, dass sie ins Grübeln kämen und neue Perspektiven wahrnähmen.

Auch in diesem Jahr konnte mit Unterstützung unserer Stiftung wieder eine aktuelle Ausstellung zum Thema „Peace now“ gezeigt werden. Die Bildungsarbeit lohnt sich. Da ist sie sich sicher. „Ich habe nie aufgegeben, die Schülerinnen und Schüler mit Themen wie Klimawandel, Klimaschutz und Gerechtigkeit zu konfrontieren. Denn nur so kann man globale Zusammenhänge und Nachhaltigkeit verstehen, zentrale Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben der Menschheit.“  

Die Zusammenarbeit bleibt bestehen

Im Sommer d. J. ging Wüstner in Pension, aber so ganz kann die 66-Jährige der Schule doch nicht den Rücken kehren. Aktuell betreut sie weiter die Begabtenförderung und berät Schüler*innen, die z.B. Unterstützung benötigen, weil sie infolge der Corona-Pandemie Lernschwierigkeiten haben oder psychisch belastet sind. Und weil am Starkenburg-Gymnasium auch einige ihrer Kolleg*innen das Thema Globales Lernen wichtig finden, bleibt die gute Zusammenarbeit weiterhin bestehen.

Unterstützen Sie unsere Arbeit, damit noch mehr Menschen eine Chance auf eine bessere Zukunft erhalten. Bildung in allen Facetten ist ein Schlüssel dazu.

Globales Lernen

Wir bieten ein breites Angebot an Unterrichtsmaterialien zum Globalen Lernen und beraten Lehrkräfte gern bei der Gestaltung von Unterrichtseinheiten. Nehmen Sie gern mit unserer Bildungsreferentin Kontakt auf.

Monika Gerz
Tel.: (06251) 700568
E-Mail: m.gerz@kkstiftung.de

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