„Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg“

Auf den Philippinen müssen Kinder oft mitarbeiten, um die Familie zu ernähren. Unser lokaler Partner ermöglicht Schulabbrecher*innen einen qualifizierten Abschluss.

Joulimie Torres hat es geschafft: Die 25-Jährige arbeitet heute als IT-Fachkraft für Schulen in ihrer philippinischen Heimat Negros Occidental. Der Weg dorthin war  nicht leicht. Mit viel Durchhaltevermögen und der Unterstützung durch unser Projekt gelang Joulimie trotz ihres Schulabbruchs ein qualifizierter Abschluss und damit der Start in eine bessere Zukunft.

Die Filipina lebt in Toboso, einer abgelegenen und von Armut geprägten Region, die hauptsächlich von Zuckerrohranbau lebt. Die Kinder wuchsen ohne Vater auf; das Einkommen der Mutter reichte oft gerade für eine Mahlzeit am Tag. Mit zwölf brach Joulimie die Schule ab und arbeitete in einer Bäckerei, um etwas zum Lebensunterhalt ihrer Familie beizusteuern. Dennoch gab sie die Hoffnung nie auf, doch noch einen Schulabschluss zu schaffen.

Versäumtes nachholen am alternativen Lernzentrum

Als ein Freund sie ermutigte, sich in einem ALS-Zentrum (Alternative Learning System) anzumelden, ergriff die damals 14-Jährige diese Gelegenheit. Die von unserem Partner Quidan Kaisahan gemeinsam mit dem philippinischen Bildungsministerium eingerichteten Lernzentren ermöglichen Schulabbrecher*innen einen qualifizierten Abschluss. Unsere lokale Partnerorganisation bildet die Lehrer aus und bietet weitergehende Angebote zur beruflichen Qualifizierung und zum Schutz der Kinderrechte an.

Stipendien ermöglichen Ausbildung

Joulimie besuchte neben ihrer Arbeit an den Abenden und am Wochenende das Lernzentrum und erhielt 2012 einen Schulabschluss der Sekundärstufe. In einem mehrmonatigen Kurs erwarb sie IT-Kenntnisse und arbeitete danach in Teilzeit für Quidan Kaisahan. Schließlich erhielt Joulimie ein Stipendium für eine vierjährige IT-Ausbildung, die sie 2019 mit dem Bachelor of Science in Information Technology (BSIT) abschloss.

"Durch den Besuch des ALS-Zentrums sind meine Träume von einem besseren Leben mit meiner Familie wahr geworden“, sagt Joulimie stolz, „Ich kann mir jetzt Dinge und Lebensmittel kaufen, die vorher nur auf meiner Wunschliste standen und ich kann meiner Mutter finanziell helfen.“

Persönlicher Einsatz für Schulabbrecher*innen

Heute engagiert sich die 25-Jährige selbst ehrenamtlich als Nachhilfelehrerin für Schüler*innen der ALS-Zentren. „Sie brauchten meine Hilfe, vor allem in dieser Zeit der Pandemie, in der sie alleine lernen mussten.“ So bringt Joulimie ihren Dank für die erhaltene Chance ganz praktisch zum Ausdruck. „Ich werde mich auch weiterhin dafür einsetzen, dass Kinder, die nicht zur Schule gehen, eine Schule besuchen, denn Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg.“

In ihrem Bezirk, in dem Kindesmisshandlungen ein großes Problem darstellen, setzt sich die junge Frau außerdem aktiv für die Einhaltung von Kinderrechten ein. Die notwendigen Kenntnisse hat sie durch Schulungen unserer lokalen NGO erhalten.

Unterstützen Sie unsere Arbeit, damit noch mehr Menschen eine Chance auf eine bessere Zukunft bekommen.

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