Anregungen, Infos und weiterführende Links für pädagogische Fachkräfte
Hier finden Sie viele Informationen zum Umgang mit den Herausforderungen rund um Covid-19. Dieses Serviceangebot für pädagogische Fachkräfte wird an dieser Stelle nach und nach zu anderen Themen erweitert. Es beruht auf unserer langjährigen Erfahrung in der Beratung und Weiterbildung von pädagogischen Fachkräften und Einrichtungen.
Beim Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) erhalten Familien Informationen, wo und wie sie Unterstützung beantragen können: Aktuelle Informationen zu Hilfs- und Unterstützungsangeboten z.B. zu folgenden Themen:
Auf der Website des Landes Hessen finden Sie immer die aktuellsten hessenweiten Verordnungen und auch die dazugehörigen Auslegungshinweise. Außerdem gib es dort Informationen zu häufig gestellten Fragen rund um die Impfkoordination. Unter dem Link Betreuung und Schule finden sich spezifische Informationen für Zielgruppen aus dem Bereich Kita und Schule. „Die aktuellen Informationen zu Corona sind in verschiedene Sprachen abrufbar.“
Es gibt bereits zahlreiche Beispiele guter Praxis aus Kitas und Familienzentren. Von Teambesprechungen mittels Videokonferenzprogrammen, wie Zoom, Webex oder MS Teams, über Basteltüten für sich in Quarantäne oder im Lockdown befindende Kinder und Familien bis hin zu „Fensterberatungsangeboten“. Lassen Sie uns gerne an Ihren Beispielen teilhaben! Wir freuen uns über Ihre Nachricht per E-Mail an: familienzentren.hessen@kkstiftung.de
Ideen und Inspirationen für kreative Angebote in der kommenden Zeit finden Sie zum Beispiel auf der extra angelegten Seite zum Thema Frühkindliche Bildung in Zeiten von Corona auf der Homepage des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Dort gibt es viele weitere Anregungen und Praxisbeispiele.
Gute Beispiele und Tipps zum Thema „wieder Ankommen in der Kita“ und „Übergangsgestaltung“ finden Sie auch auf der Homepage der Stiftung Zuhören.
Hier einige Beispiele, was Ihrem Team hilfreich sein kann. Sie stammen aus Rückmeldungen im Rahmen unserer Projektarbeit.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden mehrere wissenschaftliche Studien von Expertinnen und Experten an Hochschulen und Universitäten zu den Auswirkungen auf Kinder, Jugendliche und ihre Familien durchgeführt. Es erscheinen kontinuierlich neue Ergebnisse während die Befragungen ausgewertet werden und neue Erkenntnisse zutage treten. Die Einsichten aus großen Studien aber auch kleineren Fallstudien von Wissenschaftler*innen können auch für die pädagogische Fachpraxis wichtige neue Einblicke in die Lebenssituation von Kindern und Familien geben.
Einen spannenden Vortrag von Dr. Katharina Gerarts zum Thema „Kinder, Kindheiten und Kinderrechte in Zeiten von Corona“ gibt es auf Youtube. Des Weiteren wurden mittlerweile erste Ergebnisse der KiCo-Studie für eine breite Öffentlichkeit veröffentlicht. Dafür wurden über 25.000 Tausend Eltern zu ihrem Familienalltag während des ersten Lockdwons befragt. Die JuCo-Studie bezieht sich auf den Lebensalltag von Jugendlichen. Die Studien wurden durchgeführt von den Universitäten Frankfurt und Hildesheim in Kooperation mit der Universität Bielefeld. Für eine Studie der Universität Bamberg wurden neben Familien auch pädagogische Fachkräfte aus Kitas zu ihrer Situation und der Zusammenarbeit mit Familien in dieser Zeit befragt. Das Bundesfamilienministerium informiert im „Familienreport 2020“ über aktuelle Zahlen und Daten zum Familienleben in Deutschland. Dabei geht es auch darum, wie Familien den ersten Lockdown im Frühjahr 2020 empfunden haben. Eine Auflistung weiterer aktueller Studien gibt es beim Niedersächsischen Institut für Bildung und Entwicklung nifbe.
Eine kurze Übersicht mehrsprachiger Informationen zur Corona-Pandemie wurde vom Land Rheinland-Pfalz erstellt und kann hier (PDF) heruntergeladen werden. Darin finden sich Verlinkungen zu hilfreichen Flyern und Postern verschiedener Institutionen (z.B. Bundesministerien, Johanniter, Lebenshilfe). Mehrsprachige Veröffentlichungen zu Hygienetipps, häuslicher Quarantäne und dem Schutz vor Gewalt finden Sie dort von A wie Albanisch bis V wie Vietnamesisch.
Durch das Aushängen von Hygienetipps oder die Bereitstellung von mehrsprachigen Informationen in den Einrichtungen können sich auch Familien ohne Deutschkenntnisse leichter informieren. Besonders hilfreich sind in diesem Zusammenhang natürlich auch die persönliche Ansprache sowie (selbstgebastelte oder ausgedruckte) Piktogramme. Das kommt nicht nur Kindern entgegen, sondern all jenen, die die deutsche Schriftsprache (noch) nicht lesen können.
Viele Familien dürfen zurzeit die Bildungseinrichtungen ihrer Kinder nicht mehr betreten und die Übergabe der Kinder findet an der Tür statt. Dadurch ist es schwieriger geworden, Eltern über aktuelle Hinweise, Planungen und Angebote zu informieren. Auch der Austausch zwischen den Familien ist nur noch eingeschränkt möglich. Eine leichte Lösung, um weiterhin zumindest virtuell in Kontakt zu bleiben, ist eine Online-Pinnwand.
Mithilfe eines Online-Tools, wie zum Beispiel Padlet, können Sie eine virtuelle Pinnwand für Ihre Kita oder Ihr Familienzentrum erstellen. Dort können sowohl Sie als auch die Eltern neue Informationen, Bastel- und Spielideen, Videos, Rezepte oder einfach nur schöne Grüße sehr niedrigschwellig posten.
Die Mitarbeiter*innen geben den Familien Tipps, wo sie aktuelle Informationen finden können:
Grundsätzlich ist es sinnvoll, mit den Kindern direkt ins Gespräch zu kommen und ihnen ggf. Ängste und Befürchtungen zu nehmen, die durch die aktuelle Situation ausgelöst werden können. Je nach Altersgruppe gibt es unterschiedliche Online-Angebote, über die sich Kinder und Jugendliche informieren können. So gibt es zum Beispiel für Kinder im Grundschulalter Videoclips zu Fragen rund um Covid-19 von der Sendung mit der Maus. Infos für Jugendliche gibt es zum Beispiel auf der Seite Corona und Du, dem Infoportal zur psychischen Gesundheit für Kinder und Jugendliche.
In herausfordernden Zeiten von Kontakteinschränkungen sind Beratung und Unterstützung für Familien besonders wichtig. Wie kann man trotzdem in niedrigschwelligen Angeboten in Verbindung bleiben? Bitte beachten Sie, dass es sich bei den Ideen um Vorschläge handelt, die an die jeweils aktuell gültigen Kontaktbeschränkungen anzupassen sind.
Sie können den Familien z.B. anbieten, benötigte Information oder eine Basteltüte mit Anleitung vorbeizubringen oder einen Besuch/ein Gespräch an der Haustür oder am offenen Fenster vorschlagen.
Es hat sich bewährt, schwer erreichbare Familien über die Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern vor Ort (wie z.B. Hebamme, Kita, Jugendtreff, Integrationsstelle, Familienbüro, Gemeinschaftsunterkunft, Jugendtreff, Familienpaten, Kulturdolmetscher, Tafel, Seniorenbeauftragte und Beratungsstellen etc.) zu kontaktieren. Meist gelingt über so einen Umweg der Zugang zu den Familien, wenn auch manchmal mit einigem Aufwand.
Familien können als Gruppe über soziale Medien begleitet werden. Die Praxis hat gezeigt, dass z.B. E-Mails, WhatsApp und virtuelle Meetings praktikable Kommunikationswege sind. Einzelne Familien können zusätzlich über Telefonate, Briefe, Treffen für Einzelne, Spaziergänge oder Treffen im Freien erreicht werden. Ein regelmäßiges Angebot von Sprechstunden, nicht nur telefonisch, sondern z.B. auch als offenes Fenster am Standort oder als vereinbarte „Fensterbesuche“ bei den Familien erhöht die Chance, mit Familien kontinuierlich in Kontakt zu bleiben und sie bei Bedarf intensiver begleiten zu können.
Bei Beratungsbedarf kann es auch sinnvoll sein, als Vermittler zu fungieren, z.B. Kontakt zur Migrationsberatung und/oder anderen Beratungsstellen (Kinderzuschlag, Nebenjobsuche, Homeschooling etc.) aufzubauen.
Wichtig ist, dass die Familien sich wahrgenommen fühlen und der Kontakt, wenn gewünscht, gehalten wird. Die Familien sollten merken, dass ein Interesse an ihnen besteht, sich jemand die Mühe macht, für sie etwas zu verschicken, sie besucht werden und sie jemand anruft.
Face-to-face-Begegnungen können in Zeiten der Kontakteinschränkungen nur unter den jeweils aktuellen Vorgaben angeboten werden, wie z.B. ein persönliches Gespräch, ein Gruppenangebot für Einzelne anzubieten (damit die Eltern und Kinder mal aus den eigenen vier Wänden rauskommen), eine Sprechstunde am Fenster oder im Freien (z.B. während eines Spaziergangs oder auf dem Spielplatz) oder ein Fensterbesuch zu Hause zu einer vereinbarten Zeit.
Viele Familien und vor allem die Kinder freuen sich über einen kurzen Besuch und Wiedersehen – und fühlen sich wahrgenommen. Wenn es die Corona-Vorgaben zulassen, können auch Treffen mit der erlaubten Anzahl Familien/Personen angeboten werden. Persönliche Kontakte können auch möglich sein über ein anderes Angebot, z.B. die Tafel-Ausgabe an bedürftigen Familien, Hausbesuche (nach Hygienekonzept), etc.
Kinder und Jugendliche stehen in der aktuellen Situation vor ganz besonderen Herausforderungen und dies kann unter Umständen auch eine Belastungsprobe für ihre psychische Gesundheit bedeuten. In solchen Situationen sind insbesondere Eltern und die Betreuungsorte gefragt, Notlagen zu erkennen und Unterstützung bereitzustellen.
Resilienz, also die Widerstandsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen, stärken ist dabei maßgeblich. Was sind die Schutz- und Risikofaktoren der Kinder, die von der Einrichtung betreut werden? Worin sind sie besonders stark, welche Kompetenzen haben sie bereits erworben, die sie darauf vorbereitet haben mit der aktuellen Pandemie umzugehen? Was sind Risikofaktoren, die es vielleicht nötig machen, dass Fachkräfte genauer hinschauen? Ein möglicher Risikofaktor sind beispielsweise beengte Wohnverhältnisse oder bereits vor der Pandemie bestehende familiäre Schwierigkeiten. Aktivitäten, die dem Kind oder Jugendlichen Freude bereiten, die Geist und Körper aktivieren und die trotz der aktuellen Situation noch möglich sind, können wichtige Schutzfaktoren sein (auf dem Spielplatz spielen, einen Schneemann bauen, gemeinsam kochen usw.). Auch der regelmäßige Kontakt zu pädagogischen Fachkräften, Lehrer*innen oder Sozialarbeiter*innen sind ein wichtiger Schutzfaktor. Diese können Kinder und Jugendliche nämlich bei der altersgerechten Bewältigung der aktuellen Situation unterstützen.
Für weitere stärkende und stressreduzierende Angebote für Familien hat das Community Resilience Network des Uniklinikums Hamburg-Eppendorf einen Werkzeugkasten mit konkreten Ideen für den Familienalltag entwickelt. Eine weitere hilfreiche Seite ist die Homepage „Corona und Du“, die für Kinder und Jugendliche unter anderem Tipps und Ideen zum Thema „Was dir jetzt helfen kann“ bereithält und auch eine Infoseite für Eltern bietet. Darüber hinaus ist es immer hilfreich wichtige Anlaufstellen und Telefonnummern für Kinder, Jugendliche und Eltern zur Hand zu haben, an die man sich, auch anonym, wenden kann. So zum Beispiel die „Nummer gegen Kummer“ (116 111 für Kinder und Jugendliche; 0800-111 0 550 für Eltern). Außerdem werden hier wichtige Krisenanlaufstellen für Kinder und Jugendliche zusammengefasst.
Wichtige Telefonnummern für Kinder und Familien, die Unterstützung brauchen finden sich hier:
Kinder- und Jugendtelefon „Nummer gegen Kummer“ (Mo-Sa 14-20 Uhr; Mo, Mi, Do 10-12 Uhr): 116 111
Elterntelefon „Nummer gegen Kummer“ (Mo-Fr 9-17 Uhr; Di und Do 17-19 Uhr): 0800-111 0550
Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ (24h; mehrsprachig): 08000-116016
Hilfetelefon „Schwangere in Not“ (24h; mehrsprachig): 0800-40 40 020
Medizinische Kinderschutzhotline (24h): 0800-19 210 00
Telefonseelsorge (24h): 0800-111 0111 oder 0800-111 0222
Darüber hinaus gibt es auch zahlreiche Stellen, die online beraten und Hilfe leisten. Eine Übersicht sowohl für bundesweite (anonyme) Beratungen als auch für regionale hessische Stellen gibt es auf der Seite „Hessens Offene Ohren“.
Bitte beachten Sie bei Ihren Angeboten die aktuell gültigen Datenschutzrichtlinien. Informationen zur Datenschutzgrundverordnung finden Sie auf der Seite des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz. Gut verständliche Infos gibt es auf der von der Verbraucherzentrale empfohlenen Website Deine Daten. Deine Rechte.
Das Online-Tool Padlet bietet zwei Nutzungsmöglichkeiten:
Hier findet sich ein englischsprachiger Einstieg in die Nutzung.
Folgende Möglichkeiten bieten sich an: Telefon, E-Mail, WhatsApp, soziale Medien, andere digitale Kanäle wie Signal Messenger und der YouTube-Kanal, Homepage des Trägers und/oder der Stadt, virtuelle Meetings, Aushänge vor Ort, Gemeindeblättchen, Briefe, Bilder.
Die Fachkräfte/Elternbegleiter*innen geben den Familien Tipps, wo sie aktuelle Informationen finden können:
Wir freuen uns, wenn diese Informationen hilfreich sind und Impulse für Ihre tägliche Arbeit bieten. Selbstverständlich erhebt dieser Leitfaden keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Daher freuen wir uns auch, wenn Sie die Zusammenstellung mit Anregungen aus Ihrem Alltag ergänzen. Schicken Sie gern eine E-Mail an familienzentren.hessen@kkstiftung.de.