Kindesschutz in Tansania ausweiten

Gemeinsam mit unserem lokalen Partner stoppen wir die Gewalt an Schulen und sensibilisieren die Menschen für Kinderrechte.

In Tansania ist Gewalt gegen Kinder weit verbreitet. Die Prügelstrafe gehört vielerorts noch immer zum Schulalltag, obwohl das tansanische Gesetz zum Schutz von Kindern von 2009 („The Law of the Child Act“) körperliche Strafen untersagt. Die Erhebungen unseres Partners Christian Social Services Comission (CSSC) zeigen, dass mehr als die Hälfte der Lehramtsstudent*innen die Gesetzeslage nicht kennt und mehr als 70% körperliche Gewalt für ein legitimes Mittel der Erziehung halten.

Gemeinsam mit CSSC setzen wir uns seit 2019 dafür ein, die Gewalt an Schulen zu beenden und die Kinder vor psychischer und physischer Gewalt sowie sexuellem Missbrauch zu schützen – auch über das schulische Umfeld hinaus. 2023 starteten wir mit unserem Partner ein neues Projekt, das auf den positiven Erfahrungen und den Erfolgen eines Vorgängerprojektes aufbaut und mit dem wir noch mehr Menschen erreichen wollen. Das Projekt konzentriert sich auf 100 Grundschulen in den Regionen Mwanza und Pwani im Norden und Osten des Landes. Insgesamt 10.000 Schülerinnen und Schüler sowie 400 Lehrkräfte wollen wir im Verlauf der Projektlaufzeit erreichen. 

Unser Ansatz basiert auf gezielter Sensibilisierung und fundierter Aufklärungsarbeit. Deshalb umfasst unser Projekt folgende Bausteine:

  • Schulungen für Lehrkräfte, Schulleiter*innen, Schulberater*innen und lokale Schlüsselpersonen
  • Einführung gewaltfreier Unterrichtsmethoden
  • Aufbau von Kindesschutzclubs an Schulen
  • Ausbildung von Peer Educators, also Jugendlichen, die ihr Wissen an Gleichaltrige weitergeben
  • Aufklärung von Eltern und Gemeindevertreter*innen
  • Öffentlichkeitskampagnen zu Kinderrechten und gewaltfreier Erziehung

Bis heute haben wir gemeinsam viel erreicht. Über 1.000 Personen wurden geschult und 95 Kinderschutzclubs mit mehr als 4.200 engagierten Schüler*innen haben sich gegründet. 100 Schulen erhielten Unterrichts- und Aufklärungsmaterial zu Kinderschutz und mehr als 20.000 Eltern wurden für Kinderrechte sensibilisiert.

Ein gutes Beispiel für den Erfolg unseres Projekts ist die Majengo Grundschule in Bagamoyo. Sie hat sich zu einem sicheren Ort für Kinder entwickelt und arbeitet eng mit Polizei, Sozialarbeiter*innen und Eltern zusammen. Missbrauchsfälle werden ernst genommen und verfolgt. Die Schüler*innen selbst übernehmen dabei eine aktive Rolle. Schulberaterin Getrude Mlambo sagt: „Unsere Schülerinnen und Schüler sind jetzt Fürsprecher für den Kindesschutz, melden Missbrauchsfälle und potenzielle Gefahren.“ Diese gemeinsame Anstrengung inspiriert Veränderung in der gesamten Gemeinde. Lehrkräfte, Eltern und lokale Behörden setzen sich dafür ein, Kinder zu schützen und eine vereinte Front gegen Gewalt zu bilden. Zusammen sorgen sie für eine bessere, sichere Zukunft für alle.

Helfen Sie mit! Gemeinsam schaffen wir sichere Lernorte – für eine gewaltfreie Kindheit in Tansania.

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