Philippinen - Kampf gegen Kinderhandel und Kinderarbeit

Kinder vor Missbrauch schützen und eine Zukunft geben

Bereits in der Schule werden Kinder für die Gefahr des Menschenhandels sensibilisiert. @ Karl Kübel Stiftung

Neben Indien gehören die Philippinen seit 1999 zu unseren Schwerpunktländern. Die Inselgruppe zählt zu den ärmsten Staaten Asiens und leidet insbesondere unter den zahlreichen bewaffneten Konflikten, Korruption und der Missachtung von Menschenrechten. Auch wenn die philippinische Wirtschaft auf Erfolgskurs ist, bekommen viele Einwohner*innen hiervon wenig mit. Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst stetig.

Die größte Armut trifft die Kleinbäuer*innen in den ländlichen Regionen, die dort Produkte für den Eigenbedarf anbauen. Naturkatstrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen und Taifune bedrohen ihre Ernte und damit ihre Existenzgrundlage. Auf der Suche nach Arbeit landen viele Menschen in den Elendsvierteln der Großstädte. Zahlreiche Kinder leben auf der Straße und sind Gewalt und sexuellem Missbrauch ausgesetzt. Den häufig auftretenden Erdbeben und Taifunen ist die arme Bevölkerung meist schutzlos ausgeliefert.

Geographisch konzentriert sich unsere Hilfe auf die Inselgruppe der Zentralen Visayas und den Norden der Insel Mindanao. Diese Region gilt als das Armenhaus der Philippinen. Zielgruppe unserer Projekte sind von Armut besonders betroffene Bevölkerungsgruppen wie Kinder, Landlose, ethnische Minderheiten und sexuell ausgebeutete Frauen. 

Im Kampf gegen Kinderhandel und Prostitution

Einen Schwerpunkt unserer Arbeit auf den Philippinen bilden Projekte zur Bekämpfung von Frauenhandel und sexueller Ausbeutung. Jedes Jahr werden zwischen 20.000 und 100.000 Mädchen, Jungen und Frauen Opfer von Menschenhandel. Besonders prekär ist die Situation in Hafennähe, wie in unserem Projektgebiet in Danao und Lapu-Lapu (Cebu). Dort werden schon Minderjährige zu Sexdiensten für die Besatzung der im Hafen liegenden Schiffe gezwungen.

Mit folgenden Maßnahmen kämpfen wir mit unseren Partnerorganisationen auf den Philippinen gegen sexuelle Ausbeutung und Menschenhandel:

  • Sensibilisierung der Menschen für Kinder- und Frauenrechte
  • Beratungs- und Therapieangebote für sexuell Ausgebeutete
  • Schulung und Ausbildung von Multiplikator*innen
  • Institutionalisierung von lokalen Mechanismen zum Schutz von Kindern

Damit alle Beteiligten die Möglichkeit erhalten, aktuelle Informationen und Erfahrungen zum Thema auszutauschen, veranstalten wir außerdem regelmäßige Treffen aller Akteur*innen. 

Armut bekämpfen und Existenzen sichern

Gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort unterstützen wir Kleinbäuer*innen dabei, dauerhaft ihre Existenz zu sichern. Denn Familien, die genug zum Leben haben, sind nicht auf Kinderarbeit angewiesen. Durch den Aufbau von Genossenschaften können sich die Kleinbäuer*innen langfristig aus der Abhängigkeit von Großgrundbesitzer*innen befreien.

Schulbesuch statt Kinderarbeit

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Projektarbeit liegt in der Bildungsförderung. Gemeinsam mit unseren Partnern sorgen wir dafür, dass Kinder, die die Schule abbrechen, um zu arbeiten, versäumten Unterrichtsstoff nachholen und wieder zur Schule gehen können. 

Dem Klimawandel wirkungsvoll begegnen

Die Folgen des Klimawandels sind auf den Philippinen mit rund 36.000 Kilometer flutgefährdeter Küstenlinien stark zu spüren. Besonders betroffen sind hiervon arme Kleinfischerfamilien. In unserem Projektgebiet Bobo Bay auf der Insel Cebu beispielsweise schaffen wir für rund 5.000 Familien, die nicht mehr vom Fischfang leben können, alternative Einkommensquellen, etwa durch den Anbau von Seealgen oder Fischzucht.

Unsere Aktivitäten zielen darauf ab, die Lebensgrundlage der Familien in unseren Projektgebieten dauerhaft zu verbessern, damit sie den Folgen des Klimawandels wirksam begegnen und ihre Kinder wieder zur Schule schicken können. Damit tragen wir aktiv zur Armutsbekämpfung und Zukunftssicherung bei.

Helfen Sie den Menschen auf den Philippinen!

Lade Daten