Aus dem Steinbruch ins College: Schluss mit Kinderarbeit!

Shree Bhagwan hat es geschafft. Aus dem ehemaligen Kinderarbeiter ist ein Student geworden.

Eine Zukunft für Shree Bhagwan und seine Familie

© Karl Kübel Stiftung / Prayatn

Gemeinsam mit anderen Kindern zu lernen und zu spielen – davon konnte Shree Bhagwan als Kind nur träumen. Der Junge aus einem Dorf im nordindischen Bundesstaat Rajasthan musste wie zehn Millionen andere indische Kinder (lt. ILO) schon als Siebenjähriger arbeiten, um zum Lebensunterhalt seiner Familie beizutragen.

In Shrees Fall hieß dies harte körperliche Tätigkeit im Steinbruch. Sein Leben hat sich glücklicherweise grundlegend gewandelt: 2019 hat der mittlerweile 17-Jährige sein Schulexamen abgelegt und ein technisches Studium aufgenommen. Shree ist einer von über 300 ehemaligen Kinderarbeitern in Rajasthan, die durch eine gemeinsame Initiative der lokalen Organisation Prayatn und der Karl Kübel Stiftung wieder eine Zukunft haben.

Seit 2012 engagiert sich die Karl Kübel Stiftung für Kinderrechte in Rajasthan. Die Kindesschutz-Aktivitäten wurden zunächst in einem Projektgebiet von 15 Gemeinden realisiert. Hierzu zählt ein ganzes Paket an Maßnahmen, wie z.B. der Aufbau örtlicher Kinderschutzkomitees, die Verbesserung der Qualität an Schulen, eine enge Zusammenarbeit mit staatlichen Behörden und Polizeistationen und die Stärkung der Familieneinkommen. Denn nur wenn die Familien ausreichend verdienen sind sie in der Lage, ihre Kinder zur Schule zu schicken. 

Familien stärken und für Kinderrechte sensibilisieren

Innerhalb weniger Jahre ist es uns gelungen, das Bildungsniveau in den Projektgemeinden nachhaltig zu verbessern. 99 Prozent der schulfähigen Kinder wurden eingeschult. Hunderte ehemalige Kinderarbeiter wie Shree Bhagwan konnten durch den Besuch einer sogenannten Brückenschule fehlendes Wissen erwerben und wieder in das reguläre Schulsystem integriert werden. Darüber hinaus ist es gelungen, die Bewohner der Dörfer so zu sensibilisieren, dass die Kinderarbeit vollkommen zurückgegangen ist und Kinderehen verboten wurden. Auch die Eltern wurden wirtschaftlich gestärkt, wie Shrees Mutter Shreemati. Mit einem Kleinkredit erwarb sie einen Büffel und kann seither die Familie durch den Verkauf von Milch ernähren.

Daher haben wir uns entschieden, den bewährten Projektansatz im Kampf gegen Kinderarbeit auf den gesamten Distrikt Dholpur im Bundesstaat Rajasthan auszuweiten. Er wird derzeit in 60 Modelldörfern erfolgreich umgesetzt. Ähnliche Projekte gegen Kinderarbeit fördern wir beispielsweise in den indischen Bundesstaaten Karnataka, Tamil Nadu, West-Bengalen und Odisha.

Im Kampf gegen Kinderarbeit in Indien sind wir auch auf Ihre Unterstützung angewiesen. Schützen Sie Kinder vor Ausbeutung und geben Sie Ihnen wieder eine Zukunft!

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