Indien - Ernten sichern, Bildung fördern, Rechte stärken

In über 30 Projekten sichern wir in unserem Schwerpunktland Indien Existenzen nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe

Rückhaltedämme wie hier im indischen West-Bengalen versorgen die Anwohnenden mit Wasser für ihre Haushalte und Felder. © SPWD / Ajaya Kumar Behera

Der indische Subkontinent mit seinen rund 1,3 Milliarden Einwohner*innen bildet den Hauptstandort unserer Entwicklungszusammenarbeit. Dieser Schwerpunkt hat sich aus den engen persönlichen Kontakten unseres Stifters Karl Kübel (1909-2006) nach Indien entwickelt. In dem von starken Ungleichheiten geprägten Land setzen wir uns aktiv für die Teilhabe armer und benachteiligter Menschen ein.

Indien ist ein Land der Gegensätze. Rund ein Drittel aller Inder*innen lebt unterhalb der Armutsgrenze. Da die Menschen nicht genug Unterstützung von der heimischen Regierung bekommen, sind sie auf Hilfe von außen angewiesen. Vom rasanten Wirtschaftswachstum der städtischen Mittelschicht ist ein Großteil der ländlichen Bevölkerung ausgeschlossen. Viele Landbewohner*innen leben von der Hand in den Mund. Klimabedingte Dürren und Überschwemmungen verschärfen die Lage.

Wir sind in Indien seit 1972 tätig. Mit derzeit 34 laufenden Projekten fördern wir aktuell rund 182.800 Menschen (direkte Zielgruppe).

Den Teufelskreis der Armut durchbrechen

Kinder können häufig nicht zur Schule gehen: Sie müssen arbeiten, um das Überleben der Familie zu sichern. Frauen und Angehörige indigener Ethnien sind vielerorts Diskriminierung, Gewalt und Missbrauch ausgesetzt. Mit unserer Projektarbeit bauen wir eine Brücke raus aus Armut, Kinderarbeit und Ausgrenzung hin zur sozialen und politischen Teilhabe und zur Chance auf ein selbstbestimmtes Leben. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Armutsregionen im Norden und Nordosten des Landes sowie auf Südindien, wo sich auch unser Bildungsinstitut, das Karl Kübel Institute for Development Education (KKID), befindet.

Empowerment und Existenzsicherung

Eine gesicherte Existenz ist die Basis für ein selbstbestimmtes Leben. Deshalb setzen wir hier mit unserer Arbeit an und schulen indische Kleinbäuer*innen darin, ihre Erträge zu steigern und zusätzliche Einkommen zu erwirtschaften. Eine ausreichende gesundheitliche Grundversorgung und der Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen zählen ebenso zu unserem Konzept wie Hygieneschulungen für Schüler*innen.

Frauenförderung, die wirkt

In besonders strukturschwachen Regionen helfen wir gemeinsam mit unseren Projektpartnern vor Ort benachteiligten Menschen, ihre Existenz zu sichern und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Frauen zu stärken und über ihre Rechte aufzuklären spielt dabei eine große Rolle. Sie lernen z.B. in sogenannten Selbsthilfegruppen, Kleinstgewerbe aufzubauen und Rücklagen für Notfälle zu bilden. Wie Ranjani, eine Dorfbewohnerin aus dem südindischen Tamil Nadu. Die Dalit (Unberührbare) wuchs in extremer Armut auf; sie konnte weder lesen noch schreiben. Durch ein von uns gefördertes Selbsthilfeprojekt ist sie heute eine respektierte Frau, die sogar die Gruppentreffen selbst organisiert. Ranjani ist stolze Besitzerin von vier Milchkühen, im Jasmin-Anbau aktiv und besitzt ein eigenes Bankkonto – eine Tatsache, die bis vor kurzem noch unvorstellbar für eine Frau ihrer Kaste in Indien war.  

Bildung statt Kinderarbeit

Neben der Frauenförderung und der Stärkung diskriminierter Gruppen, wie den Dalits, setzen wir uns in Indien für Kinderrechte und Bildung ein. Ehemaligen Kinderarbeiter*innen ermöglichen wir den Besuch sogenannter Brückenschulen. Dort erhalten die Mädchen und Jungen Anschluss an den Schulstoff und können bald wieder am regulären Schulunterricht teilnehmen und einen qualifizierten Abschluss erlangen. Außerdem fördern wir in Indien den Bau von Berufsbildungszentren, in denen junge Menschen Berufe mit Zukunft erlernen und so ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern.

Anpassung an die Folgen des Klimawandels

In den ländlichen Regionen Indiens schulen wir die Dorfbewohner*innen im biologischen, nachhaltigen Anbau und unterstützen sie dabei, ihre Anbaupalette zu erweitern und so zum Ressourcenschutz beizutragen. „Die Herausforderungen durch den Klimawandel in Indien sind immens“, sagt Dr. Daniel Heilmann, Vorstandsmitglied der Karl Kübel Stiftung. „Die Zeiten, in denen sich die Landwirt*innen auf den Beginn des Monsuns verlassen konnten, sind längst vorbei.“ Hier heißt gegenzusteuern, sei es mit Hilfe von Wasserreservoirs, Erosionsschutz oder mit flexiblen Anbaumethoden, die klimaresistent sind. Geraten die Projektgebiete durch Naturkatastrophen in Not unterstützen wir mit schneller Nothilfe.

Unsere Arbeit setzen wir mit langjährigen lokalen Partnern um. „Bei all unseren Projekten in Indien bleiben wir langfristig dabei“, betont Heilmann „sei es mit Geld oder beratend, oft über einen Zeitraum von 20 Jahren.“

Unterstützen Sie unsere Projekte in Indien und schenken Sie den Menschen dort eine Zukunft!

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