Nach Schätzungen werden in Cebu City über 10.000, meist minderjährige, Mädchen und Frauen in Rotlichtvierteln zur Prostitution gezwungen. Die Karl Kübel Stiftung fördert seit Jahren Projekte zur Rehabilitierung und Wiedereingliederung ehemaliger zwangsprostituierter Mädchen und Frauen.
Philippinen - Straßenkinderprojekte

Straßenkinder prägen das Bild fast jeder philippinischen Stadt. Allein in Cebu City leben schätzungsweise 10.000 Straßenkinder. Über die Hälfte von ihnen lebt allein oder in einer Gruppe mit anderen Kindern zusammen auf Bürgersteigen, in kleinen Marktständen oder Hauseingängen. Diese Kinder leben in extremster Armut, besuchen keine Schule und sind ständig Gewalt, Kriminalität, Prostitution und staatlicher Willkür ausgesetzt. Viele Kinder wurde auch Opfer häuslicher Gewalt und flohen aus der Familie. Aber auch Kinder, die mit ihrer Familie leben, sind die meiste Zeit auf sich gestellt, da die Eltern oftmals mit der Sicherung des Lebensunterhalts beschäftigt sind und keine Zeit haben, sich angemessen um ihre Kinder zu kümmern.
Traumatisiert und ohne Zukunftsperspektiven
Die Aussichten auf eine kindgerechte Entwicklung und eine bessere Zukunft sind für diese Kinder äußerst gering. Viele von ihnen geraten aufgrund der schwierigen Lebensbedingungen auf der Straße, wegen Bagatelldelikten wie Herumlungern in Konflikt mit dem Gesetz und werden - oft monatelang - in völlig überfüllte Zellen gesperrt. Durch den Aufenthalt in staatlichen Gefängnissen, in denen massive Menschenrechtsverletzungen alltäglich sind, traumatisiert und ohne Zukunftsperspektive entlassen, bieten kriminelle Aktivitäten häufig die einzige Möglichkeit, zu überleben.
Reha-Zentrum für Straßenkinder in Cebu City
Um diesen besonders benachteiligten Kindern zu helfen, um ihnen die Rückkehr und Reintegration in ihre Familien zu ermöglichen und sie vor Gewalt und Ausbeutung zu schützen, unterstützt die Karl Kübel Stiftung ein kleines Rehabilitationszentrum für Straßenkinder in Cebu City. Hier werden die Kinder medizinisch behandelt, psychologisch betreut und vor allem auf die Rückkehr in ihre Familien vorbereitet. Im Zentrum finden sie Schutz vor den negativen Einflüssen des Lebens auf der Straße. Durch therapeutische Maßnahmen, freizeitpädagogische Angebote sowie die Wiedereinschulung soll die Entwicklung der Kinder zu mündigen und verantwortungsvollen Menschen gefördert und ihnen wieder eine Zukunftsperspektive eröffnet werden.
Nachhaltige Sicherung der Kinderrechte
Um die Sicherung der Kinderrechte nachhaltig durchzusetzen, wird der Reintegrationsprozess parallel durch Lobbyarbeit und bewusstseinsbildende Maßnahmen für die betroffenen Eltern und zum Teil auch für die beteiligten Gemeinden und Polizeibehörden begleitet. So wird der Aufbau von gesetzlich vorgeschriebenen Gemeindeausschüssen zum Schutz und der Wohlfahrt von Kindern in vier Stadtteilen aktiv unterstützt, damit straffällig gewordene Straßenkinder eine den UN Konventionen entsprechende kindgerechte Behandlung erfahren.